Dienstag, 2. Juni 2015

Lipsias Löwen – Ein Stadtfestspiel zu Leipzigs 1000. Geburtstag

Es ist vollbracht! Das Stadtfestspiel letzten Samstag anlässlich der 1000-Jahr-Feier hier in Leipzig war ein voller Erfolg. Jedenfalls für die Veranstalter, die 10 000 Besucher auf dem Augustusplatz und nicht zuletzt für mich. Es hat wirklich großen Spaß gemacht, daran mitzuwirken. Die Workshops mit den anderen Freiwilligen, die Proben mit den professionellen Schauspielern, Regisseuren und Technikern und vor allem die Aufführungen mit diesen riesigen Kopfskulpturen! Sie sind mit soviel Aufwand und Detaillliebe erdacht und gebaut und perfektioniert wurden, dass mich ihr Anblick jedes Mal wieder in Erstaunen versetzt hat.

Obwohl ich noch immer der Meinung bin, dass das ganze Stadtfestspiel sehr wenig publik gemacht wurde*, waren wahnsinnig viele Menschen auf unserer Route durch die Stadt dabei. Bei den zwei Aufführungen im Bretschneiderpark, auf dem Weg zur Gosenschenke, am Gohliser Schlösschen. Besonders viele waren natürlich vor dem Zoo und auf dem Richard-Wagner-Platz. Und nicht nur an den Stationen haben sie uns zugeschaut, sondern viele haben uns tatsächlich den ganzen Weg in die Innenstadt begleitet. Das war großartig!
Unser Kostüm - eine Mischung aus Roboter und Banker :-)
Zum Finale auf dem Augustusplatz durften wir dann tatsächlich mit den Kopfskulpturen durch die Menschenmenge fahren. Als ich gesehen habe, wie viele das sind, dachte ich, wir würden da nie durchkommen. Aber irgendwie hat es geklappt, wenn auch mit größeren Pausen, in denen bestimmt ein Großteil des Publikums - und auch ich - ziemlich ungeduldig wurde. Der Rest des Finales lief dann aber so schnell, dass schon die letzten Feuerwerkskörper aufleuchteten, noch bevor ich richtig gecheckt habe, dass es jetzt wirklich die letzte große Aufführung ist.

Ich meine, die Inszenierung mit dem Kopf haben wir insgesamt sechs Mal aufgeführt am Samstag. Das erste Mal war eigentlich unsere Generalprobe, denn wir haben es vorher nie geschafft mit allen zusammen alles von Anfang bis Ende zu proben. Erstaunlicherweise hat alles super geklappt. Danach wurde es immer besser und mir hat es jedes Mal mehr Spaß gemacht :-)
Das Finale auf dem Augustusplatz dagegen haben wir gefühlt tausend Mal geübt (jeden Abend der letzten Woche von 18 bis 22 oder 23 Uhr). Zwar immer mit kleinen Änderungen, aber doch immer wieder und wieder. Und dann führt man es einmal auf und das war’s!
Natürlich macht es mehr Sinn, das, was man nur einmal aufführt, mehr zu üben, damit dieses eine Mal perfekt wird, aber trotzdem hat es sich komisch angefühlt.

Komisch fühlt es sich auch jetzt noch an, dass auf einmal alles vorbei ist. Wie gesagt hab ich letzte Woche jeden Abend auf dem Augustusplatz verbracht, zusammen mit den anderen Freiwilligen. Das war wirklich eine Menge Zeit. Und auf einmal sieht man sie alle nicht mehr wieder… Ein wenig merkwürdig fühlt es sich an. So merkwürdig, dass ich Sonntag, nachdem wir Samstagnacht natürlich noch ausgiebig zusammen in der MB gefeiert haben, zum Augustusplatz geradelt bin, wo die Kopfskulpturen noch standen. Und wen treffe ich da? Natürlich ein paar von den anderen freiwilligen Darstellern ;-)
Der Sonntag danach - die Überreste der großen Show auf dem Augustusplatz
Die Skulpturen von links: "Wissenschaft und Bildung", "Kunst und Kultur" (dazwischen ist "Sport und Umwelt" versteckt), die Löwen-"Mama" Lipsia, "Buch und Medien" und sozusagen meine Heimat "Wirtschaft und Handel"
Fotos habe ich leider nicht viele gemacht. Samstag ging ja schlecht, aber auch bei den Proben war ich da ein bisschen nachlässig. Aber das Internet ist ja voll davon. Mein Favoriten-Bild Nr. 1 (ich bin nicht drauf) und Nr. 2 (rechts in der Reihe hinter dem Kopf) von unserer Aufführung. Und natürlich der Live-Beitrag vom mdr zum Finale auf dem Augustusplatz mit anschließenden Mitschnitten vom ganzen Tag. Dauert 45 min, aber es lohnt sich wirklich. Leider redet die Moderatorin ziemlich viel und man kann sie nicht abschalten ohne nicht auch die Musik abzuschalten. Also hört euch erst ein bisschen die Musik an und schaltet dann den Ton ab und lasst sie in eurem Kopf weiterspielen :-)
Außerdem gibt's auch ein Foto vom mdr, auf dem ich ganz groß drauf bin. Allerdings unscharf, weil die Kopfskulptur im Fokus ist :-)
Ich war sogar namentlich als Darsteller in der Zeitung erwähnt :-) Wer findet mich?
* Niemand, dem ich erzählt habe, dass ich da mitmache, wusste vorher davon.