Samstag, 11. Juli 2015

Zitiert! #9 - Don DeLillo - Unterwelt

Für den Urlaub hatte ich mir aus der Bibliothek ein extra-dickes Buch ausgeliehen. In zwei Wochen kann man eine Menge schaffen, dachte ich mir. Da habe ich die Rechnung ohne das neue Urlaubsformat gemacht: Urlaub mit Freunden! Da kommt man nämlich nicht zum Lesen. Hätt' ich mir denken können!

So liegt Don DeLillos "Unterwelt" noch immer auf meinem Nachtschrank. Umso besser, da ich mir diese eine gewisse Textstelle immer wieder durchlesen kann, die ich so herrlich finde. Vorgeschichte: Ein Typ names Gleason ist bei einem Baseball-Spiel ziemlich besoffen und kotzt seinem Freund Frank auf die Schuhe, um sich kurz darauf, da es ihm wieder besser geht, zu beschweren:
"Er [Gleason] pöbelt Frank an: 'Nimm's nicht persönlich, alter Freund, aber ich frage mich, ob dir klar ist, daß du das ganze Stadion vollmüffelst. Erzähl du mir was von Stinker. Ich kann dich sogar riechen, obwohl Shor in der Nähe ist. Weil normalerweise, wenn Shor da ist, die Blinden rumtasten, wo die Mülltonne steht.'
    Shor findet das witzig. Seine Augen leuchten auf, sein Gesicht wird ganz schrumplig. Er liebt die Beleidigungen, das Lästern und Aufziehen, und er steht da und strahlt, Liebe unter Blähbirnen. Das ist das Größte, was sich zwischen Männern einer bestimmten Geistesart abspielen kann - der aggresive Spott, mit dem sie ihre Gefühle ausdrücken."
 Don DeLillo, Unterwelt

"Blähbirnen" ist ein herrliches Wort, besonders wenn man ein paar Exemplare dieser "bestimmten Geistesart" vor dem inneren Auge hat :-) Ich lach mich kringelig!

Auch sonst ist das Buch sehr empfehlenswert. Steht wohl nicht umsonst in der Bibliothek unter der Kategorie "Preisgekrönte". Grob gesagt geht's um die Verstrickungen der Lebensgeschichten zweier Hauptcharaktere (ein Müllmanager und eine Künstlerin) vor dem Hintergrund der amerikanischen Geschichte von den frühen Fünfzigern bis in die Neunziger, also hauptsächlich Kalter Krieg und dessen Ende. Aber bevor ich wieder einen wenig geglückten Versuch einer Buchrezension vom Stapel lasse, höre ich lieber auf zu schreiben :-) Das können andere besser als ich!

Mittwoch, 8. Juli 2015

Es war einmal... 04/15

April, April! :-)
Nee, kein (April-)Scherz; ich reiche jetzt tatsächlich den Monatsrückblick für April nach!

Hat wohl was mit diversen neurotischen Störungen zu tun, die ich gern auch als Ordnungsliebe tarne :-)

Viel ist allerdings nicht passiert im April, so dass da gar nicht viel nachzureichen ist. Immerhin einer der seltenen Monate, in denen wir es geschafft haben, beide Eltern zu besuchen. Ostern bei den Eltern vom Freund, wie immer sehr entspannt, viel gespielt und gelesen.
Zum Beispiel "The Sculptor", die (damals) neue Graphic Novel von Scott Mccloud. Dass ich Herrn McCloud im Zuge des Millionaires Club erleben durfte, hatte ich im März berichtet. Daraufhin hab ich mir das besagt Werk im Original besorgt und, ja, ist gut, eine coole Geschichte. Hat mich aber leider nicht so von den Socken gerissen, wie ich das erwartet hatte. Nicht so "Whoa, was war das? Ich muss nochmal zurückblättern und das nochmal lesen!". Und ja, solche Comics gibt's, aber "The Sculptor" gehört nicht dazu. N bisschen schade...

Im April hab ich es endlich geschafft, mal Bouldern zu gehen. Das wollte ich schon so ewig lange mal machen, nachdem mir das in Dresden mit der Schwester so gut gefallen hat. Kurze Erklärung: Bouldern ist Klettern ohne Seil und Gurt. Kann man drin und draußen machen. Ich war bisher aber immer nur in der Halle. Mit zwei Freundinnnen habe ich einen Schnupperkurs mitgemacht. Der Trainer war ganz cool und ich war doch schon so ein bisschen stolz auf mich, dass ich als frischer Anfänger schon ein paar blaue Routen gemeistert habe. Eine der Freundinnen meinte anschließend leider gleich, dass das doch nichts für sie ist. Mit der anderen war ich seitdem öfter in der Halle, aber mittlerweile hat sie auch aufgehört. Allein ist das aber nicht so spaßig und daher mach ich jetzt in der Sommersemesterpause einen Uni-Kurs mit. Ich bin sehr gespannt drauf!

Das beste im April war aber definitiv der Besuch in Hamburg. Dieses Mal aber allein! :-) (Letztes Jahr im Sommer war ich mit dem Freund.) Das Wetter war schon ziemlich schön, immerhin an dem Freitag, so dass wir eine Runde Mölkky und zwei Runden Wikingerschach gespielt haben. Bisher bin ich da ja immer gut drumherum gekommen solche hippen Hipster-Spiele im Park spielen zu müssen, aber ich dachte, ach, in Hamburg kennt mich ja keiner, da kann ich das mal wagen. Und das pure Anfängerglück hat uns tatsächlich auch gewinnen lassen :-) Samstag hat's dann leider geregnet. Der richtige Tag also für einen Besuch im Museum für Kunst und Gewerbe. Falls ihr mal unter ähnlichen Wetterbedingungen in HH seid, kann ich das nur empfehlen! ...obwohl das coolste die Sonderausstellungen waren und die wechseln ja regelmäßig. Zu der Zeit gab's da eine Tattoo-Ausstellung, eine Fast Fashion- und Slow Fashion-Ausstellung (über die Kehrseiten unseres Textilüberflusses und Möglichkeiten, es besser zu machen) und, was mir am besten gefiel, eine Ausstellung, die Preisträger des Cannes Lions International Festival of Creativity zeigte (d.h. sehr coole Werbeplakate). Anschließend an den tagesfüllenden Museumsbesuch haben wir die in Hamburg vermutlich gerade angesagteste Zwischenmahlzeit gegessen, einen Krumpir. Krumpir heißt einfach nur Kartoffel (zumindest auf kroatisch), zu kaufen gibt es aber wahnsinnig lecker gefüllte Ofenkartoffeln. Ich hatte eine mit Ebly und Tzatziki und Rukola und *mjammjam* war die lecker!!!
Am Abend sind wir dann ausgegangen zum Tanzen. Und das kann man in Hamburg ganz hervorragend! Und zwar auf dem Berg! Gemeint ist die Straße namens Hamburger Berg, eine Querstraße zur Reeperbahn, mit ihren tausend Kneipen, alle mit Tanzfläche, jede mit eigenem Musik-Stil und vor allem, alle ohne Eintritt. Da kann man die ganze Nacht von Kneipe zu Kneipe ziehen, gerade wie einem der Tanz-Sinn steht :-) Das war so super! (Mit Ausnahme des Männer-zu-Frauen-Verhältnisses [ungefähr 15]. So viele Männer auf so wenige Frauen können sehr anstrengend sein, wenn man wie ich nicht zu denen gehört, die auf der Suche [wonach auch immer] sind.) Trotzdem eine schöne Tanz-Nacht gewesen!

Und ein schöner April! :-)

Sonntag, 5. Juli 2015

Das Blatt am Blatt am Blatt

Von meinem Brutblatt hab ich noch nie berichtet, oder?
Ein Brutblatt ist eine total abgefahrene Pflanze. Prinzipiell wie jede Pflanze grün und mit Blättern. Immer zwei gegenüber am Stiel und die nächsten zwei genau 90 ° versetzt.
Der Name kommt nun daher, dass das Brutblatt an den Zacken seiner Blätter seine Nachkommenschaft züchtet. Das sind also alle paar Millimeter zwei kleine Keim-Blättchen, die irgendwann abfallen, Wurzeln bilden (das tun sie manchmal auch schon an der Mama-Pflanze) und im Boden festwachsen. Wenn man nicht aufpasst, ist irgendwann der ganze Topf voll und man hat viele Pflanzen zum Verschenken :-)
Wie nachteilig solche Klon-Pflanzen evolutionär betrachtet sind, weiß ich nicht, aber als Büropflanze macht sie sich ganz hervorragend, weil man immer was zum Gucken hat, wenn man mal eine Pause braucht.
Und dann entdeckt man sowas hier:
Das Brutblatt an meinem Brutblatt bekommt auch schon ein Brutblatt :-)
Das ist das große Blatt der Mama-Pflanze, an dem eine Menge kleiner Baby-Brutblätter hängen, die mittlerweile schon so lange dranhängen, dass sie schon zwei weitere Blattpaare und auch Wurzeln bekommen haben. Und das Baby-Brutblatt ganz an der Spitze ist so frühreif, dass es selbst schon ein Baby hat. Meine Büropflanze ist sozusagen Oma geworden :-)

Samstag, 4. Juli 2015

Die Mumins


Die hübschesten Mumins-Tassen überhaupt!
Von null auf drei in nur zwei Wochen Urlaub! Die Rede ist von Mumins-Tassen, und zwar von genau den oben gezeigten. Das sind nämlich Urlaubsmitbringsel aus Finnland und wie ich finde, die tollsten Mitbringsel, die ich je hatte. Die Tassen links und rechts haben Daniel und ich von meiner Brieffreundin Victoria geschenkt bekommen. Dafür, dass wir sie besucht haben!
Ja, das passt auch nicht ganz in meine Logik von schenken und beschenkt werden und hat mein schlechtes Gewissen ins unermessliche wachsen lassen, da wir kein Gastgeschenk dabei hatten. Aber ich hab mich trotzdem riesig darüber gefreut, weil es von den vielen Motiven, die es gibt, wirklich mit die schönsten sind.
Aber natürlich nichts im Vergleich zur Tasse in der Mitte, oder? Die ist der Wahnsinn! (OK, seit wann kann ich mich so für Tassen begeistern?... Seit dieser Mumins-Haus-Tasse... Ihr seht also, wie toll die ist!)
Ich meine, die sieht aus wie das Mumins-Haus, inklusive Pappdach zum drauftun!
:-)
Mindestens genauso hat sich die Freundin gefreut, der ich die Tasse mitgebracht habe, weil sie so fleißig die Balkonpflanzen gewässert hat. (Ja, eigentlich hätt' ich sie ja auch gern behalten... aber für eine zweite war kein Platz mehr im Gepäck...) Sollte ich euch also je um diesen Gefallen bitten, wisst ihr jetzt, dass ihr reich entlohnt werdet! *g*

Freitag, 3. Juli 2015

Best of Gotland 2015

Anfang Juni waren wir mit Freunden im Urlaub. Eine Woche auf Gotland. Danach ging's für den Freund und mich noch weiter nach Finnland (Den ganzen Urlaubsplan hab ich im Januar in einem Post beschrieben.), aber eins nach dem anderen!

So als kleinen Teaser für meinen Reisebericht möchte ich jetzt schon mal die schönsten Fotos aus der ersten Urlaubswoche zeigen.
(Das ich befürchte, dass mich meine Schreiblaune bald wieder verlässt und ich dann mitten im Bericht aufhöre, ohne zu den coolsten Stellen gekommen zu sein, und daher die Fotos zeige, verrate ich euch natürlich nicht...)

Drei Dinge, die Gotland ausmachen: Raukar ( = Felsen), Kirchen und viel Sonnenschein!:
Raukar in Gamle Hamn auf Fårö,
ziemlich in der Mitte: Der Hund.
Kreuz in der Kirche von Öja.
Sonnenuntergang auf Gotland.
Visby - Die Hauptstadt Gotlands. Mit dem mittelalterlichen Stadtkern natürlich UNESCO-Weltkulturerbe, und wirklich! So eine hübsche Stadt!
Verschiedene Kirchen und Ruinen
hinter dem Park Almedalen.
Stadtmauer
Die Flaggen kommen wohl erst später im Jahr.
Aber auch das gibt's in Gotland: Gras am Strand, eine Düne mitten im Wald (wobei die auf Fårö ist) und natürlich enormen Kletterspaß für mich!
Fast ganz im Süden Gotlands.
Eine sesshaft gewordene Wanderdüne.
Kletterspaß irgendwo auf Fårö.
Die schönste Insel, die wir von Gotland aus besucht haben, war aber nicht Fårö, sondern Asunden. Drei Menschen (wir), fünfzig Schafe und hundert Wildgänse im Sonnenuntergang:
Felsenstrand af Asunden.
Meine schönste Makroaufnahme :-)
Schafe im Sonnenuntergangslicht.
Das beste natürlich zum Schluss: Was bei einer Foto-Zusammenfassung unseres Gotland-Urlaubs auf keinen Fall fehlen darf, ist die Zementfabrik, die, umgeben von so viel Grün und im Licht des Sonnenuntergangs, ja fast schon malerisch anmutet :-)
Sicht von der Ferienhaussiedlung (Süden).
Sicht von Asunden (Osten).
Sicht von Norden.
Ein detaillierterer Bericht unserer Gotlandreise wird folgen und auch Fotos aus der zweiten Urlaubswoche in Finnland! Seid also gespannt!

Donnerstag, 2. Juli 2015

What's up?

Es war einmal ein Blog, dann kam das Frühlingsloch, ging über in das Sommerloch und alle lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Ende... außer das Blog, das verstaubte!

:-)

So oder so ähnlich die Geschichte der letzten drei Monate, bis auf das kurze Intermezzo vor genau einem Monat. Viel nachzuholen also und ich fang auch gleich damit an, denn draußen sind es trotz fortgeschrittener Uhrzeit 30 °C im Schatten und jede Bewegung außerhalb meiner kühlen vier Wände würde zum sofortigen Ertrinken im eigenen Saft führen. Nicht einmal Eisholen vom Supermarkt habe ich gewagt. Wassermelone hilft mir durch den Abend. Morgen schließe ich mich nach der Arbeit vermutlich über's Wochenende ins klimatisierte Labor ein, denn bei den steigenden Temperaturaussichten kann's keinen besseren Platz geben. Selbst für den Badesee ist es bis abends um neun zu heiß.

Beste Voraussetzungen also für ein paar angenehme Stunden des Schreibens!