Den Tag hab ich genutzt, um den lang gehegten Plan, mit der Schwester wandern zu gehen, in die Tat umzusetzen. An der Talsperre Gottleuba waren wir. War ne ganz schön lange Strecke, die wir uns da vorgenommen haben. Wär einem bestimmt nicht so vorgekommen, wenn's dort noch nicht ganz so trostlos ausgesehen hätte. Für eine herbstliche Wanderung waren wir irgendwie schon zu spät dran. Hat aber Spaß gemacht, mal wieder einen Tag mit der Schwester zu verbringen.
| Wandernde Schwestern |
Das Wochenende darauf hieß es Junggesellinnen-Abschied feiern. Ja, das macht man normalerweise vor der Hochzeit und ja, andere Leute haben da die Vorstellung, schnappsverkaufend in Hasenkostümchen durch die Innenstadt zu ziehen, aber wie auch schon bei der Hochzeit im Oktober, war auch beim Junggesellinnen-Abschied der Braut alles ein bisschen anders. Heißt, wir haben es erst nach der Hochzeit geschafft (aber nur, weil es uns wichtiger war, alle Mädels zusammenzubekommen, als uns an die Zeit zu halten) und wir saßen gemütlich daheim und haben uns vollgefressen :-) Couscous-Salat, Zimtschnecken, Pizzabrötchen, Muffins, Ingwerkuchen, Pfirsichkuchen, Kuchenbällchen am Stiel, Feldsalat mit Apfelsinen, frische Brötchen mit selbstgemachtem Aufstrich und da hab ich bestimmt noch was vergessen.
OK, es gab auch ein bisschen Sekt, um den Schein zu wahren, und die Mädels haben sich hinterher auch noch rausbewegt und sind spazieren gegangen, aber da musste ich schon wieder los, denn es ging ja noch nach Erlangen an dem Wochenende. Einweihungsfeier und eine Fortsetzung des großen Essens. *mjam, mjam* War feucht-fröhlich. Für andere mehr als für mich und jetzt weiß ich leider Dinge, die ich nie hätte wissen wollen ;-)
In der Woche darauf standen die DocDays an, d.h. ein dreitägiger Ausflug mit allen neuen Doktoranden am UFZ. Ich hab mein erstes Jahr zwar schon rum und bin daher nicht mehr so wahnsinnig neu, aber letztes Jahr hab ich die Anmeldung gerade verpasst gehabt. Drei Tage also, voller neuer Leute, Kurzvorträge über ihre Doktorarbeit, Gruppenspielchen, Departmentpräsentationen und, das streitet keiner ab, Trinken und Feiern :-) Und das alles im Colditzer Schloss! Da gibt's nämlich eine Jugendherberge und die ist super!
| Das Colditzer Schloss |
Auf Arbeit war - wie immer eigentlich, aber Anfang November besonders - mal wieder Stress angesagt, weil der zweite Zwischenbericht geschrieben werden wollte für ein Treffen mit den Chefs einen Tag nach den DocDays. (Ich gebe zu, das Datum habe ich unclever gewählt.) Naja, lief wie immer. Hinterher ist man frustriert, weil man Dinge bespricht, von denen man dachte, dass man das auch schon vor einem halben Jahr hätte klären können. Immerhin war hinterher der Chef nochmal bei mir im Büro (muss mir wohl angesehen haben, dass ich mir das anders vorgestellt hatte) und hat die Wogen ein wenig geglättet. Seitdem arbeite ich mit Hochdruck daran, endlich mal was Vorzeigbares zu produzieren. Ich hab jetzt auch wieder Unterstützung von einer Kollegin, die längere Zeit krank war. Da muss ich wenigstens nicht mehr alle 30 Minuten ins Labor rennen. Aber dann kommen immer so Dinge wie hochmoderne High-Tech-Messgeräte, die einfach mal so mir nichts dir nichts aussteigen, oder Reparaturen an der Stickstoffversorgung, die meinen ganzen Versuchsplan durcheinanderwerfen...
Aber es gibt zum Glück immer wieder erfreulichere Dinge, die einen so etwas vergessen lassen. Wie z.B. unseren Tanzabschlussball am letzten Novembertag. Nach neun Tanzstunden war es soweit, auszutesten, ob das, was wir gelernt haben, auch salonfähig ist. Und es war super! OK, meine Schuhe waren irgendwie ein bisschen zu groß, weshalb ich immer aufpassen musste, dass sie mir nicht vom Fuß rutschen. Aber die Tänze haben wir alle hinbekommen und auch meine größte Angst, dass wir so Partnertauschsachen machen müssen, hat sich in Luft aufgelöst, weil auch das echt spaßig war. Ob die anderen Männer, mit denen ich getanzt habe, das auch dachten, sei mal dahingestellt :-)
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