Manchmal denke ich über das Bloggen nach. Besonders in so
einer Zeit wie dem Monat März jetzt neulich. Ein Monat, in dem ich die Einträge
an einer Hand abzählen kann, weil ich einfach nicht zum Schreiben komme, keine
Lust zum Schreiben habe oder keine Ideen, worüber ich Schreiben könnte. Wobei
letzteres eigentlich eher selten das Problem ist.
Dann frage ich mich, warum
ich überhaupt blogge. Mein kreatives Schreibtalent, das die Massen an Lesern
förmlich anzieht, kann nicht der Grund sein, da nur rudimentär vorhanden.
Genauso wenig habe ich hilfreiche Tipps und Tricks für alle Lebenslagen parat,
die ich der Welt um mich herum mitteilen muss oder kann. Auch leiste ich selten
einen Beitrag zur politischen, kulturellen oder sonstigen Meinungslandschaft
durch fundierte, fachkundige Geistesergüsse meinerseits.
Eigentlich schreibe ich nur, was passiert, was ich sehe, was
ich erlebe. Um mich während des Schreibens zu erinnern; um mich später wieder
erinnern zu können. Ob das jemand liest, frage ich mich selten. Ich schreibe
eigentlich für mich (Und manchmal für meine Eltern, weil ich weiß, dass sie das
manchmal lesen :-) Hallo, Mama! Hallo, Papa!) Aber warum dann kein
traditionelles Tagebuch? Warum dann trotzdem öffentlich und in Form eines
Blogs?
Ich weiß, dass ich mich nicht hinsetzen würde, um zu
schreiben, wenn es tatsächlich ausschließlich nur für mich wäre. Das ist so
eine Kopf-Sache. Auch wenn ich letztlich weiß, dass nur eine handvoll Menschen
tatsächlich lesen, was ich hier schreibe, reicht das aus, um mich doch ein paar
Mal im Monat an die Tastatur zu treiben. Diesen Anstoß brauche ich erstmal. Und
wenn ich dann am Schreiben bin, läuft es von ganz allein, dann macht es mir
Spaß und ich kann selten ein schnelles Ende finden.
Trotzdem komme ich immer wieder ins Grübeln über den Blog.
Da sind so viele Dinge, die meine Freizeit bereichern wollen. Um eines weniger
wäre ich eigentlich nicht böse. Aber ich habe Angst, dass dann so viele
Erinnerungen verloren gehen. Gerade die kleinen Dinge, über die ich mich so
freue; die sonst nirgends so richtig einen Ort finden. Wenn ich über sie
schreibe, können sie aus meinem Kopf raus, Platz für Neues hinterlassen und
trotzdem nicht verloren gehen. Deshalb blogge ich also und kann nicht damit
aufhören; wäre die Frage also geklärt.
Dann frage ich mich aber weiter, wenn ich also schon blogge
und das nicht sein lassen möchte, warum dann nicht richtig? Und mit richtig
meine ich regelmäßig, mit etwas mehr Konzept und vielleicht auch einer etwas
größeren Leserschaft.
Und mit etwas mehr Konzept meine ich inhaltlich konkreter,
so dass man sagen kann, das ist ein Blog über xyz. Das hieße aber, den Inhalt
einzuschränken, denn worüber blogge
ich denn? Worum geht es denn hier eigentlich? Um viel zu viele Dinge, habe ich
den Eindruck. Um Handarbeit, um Comics, manchmal um Street Art, manchmal um
Leipzig, um Filme und Musik, Wanderausflüge und Urlaube, manchmal um Rezepte
(Um Himmels willen bloß kein Essensblog ;-)!), selten um Zitate, noch seltener
um meine Meinung zu aktuellen Themen, oftmals geht es einfach um mein Leben und
viel zu oft vermutlich auch einfach um zu viele verschiedene Dinge in einem
einzigen Blogeintrag. Zu jedem dieser Themen könnte man einen eigenen Blog
führen, wenn man wollte. Und dann frage ich mich manchmal, ob ich nicht neu
starten sollte mit dem Blog, um ihm eine neue Richtung zu geben, um ihm
überhaupt eine grobe Richtung zu geben. Aber macht ein Neustart es besser? Nur
noch über bestimmte Dinge zu schreiben und nicht mehr so wild durcheinander,
wie die Dinge eben in meinem Leben geschehen? Das widerspräche ja auch meinem
eigentlichen Schreibgrund, nämlich meine Erinnerungen für mich festzuhalten.
Mein Leben besteht nun mal aus all diesen Dingen. Das alles
sind meine Interessen, meine Erlebnisse, meine Gedanken. Und das sind manchmal
zu viele; auch in meinem Kopf. Und dann suchen sie sich einen Ausweg, wenn ich
schreibe.
1 Kommentar:
:P
JA eine grobe Richtung im Leben wäre manchmal echt toll!
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