Letztes Wochenende habe ich meine Eltern besucht. Zusammen mit meiner Schwester; sie wollte nicht allein fahren. Kann man ihr - der notorischen Um-die-Häuser-Zieherin - nicht verübeln, wo doch die nächste Ausgehmöglichkeit mindestens 30 Autominuten entfernt ist. Die nächste Möglichkeit, die ihren Ansprüchen entspräche, muss man gerechterweise dazusagen. Denn da gehören Zelttänze sicherlich nicht dazu...
Also heißt Nachhausefahren für sie hauptsächlich schlafen, essen und fernsehen. Dinge, zu denen sie sonst scheinbar selten kommt. Für mich eher schlafen, essen und lesen, aber da ich ja sonst auch nie was anderes mache, ist Nachhausefahren kein großes Ding, was mein Beschäftigunspensum angeht. Großer Vorteil allerdings: Da man sich zu Hause ja um nichts kümmern muss, hat man viel mehr Zeit für alles. So der allgemeine Irrglaube! Das war vielleicht mal so, als man Student in den ersten Semestern war und noch Care-Pakete geschnürt bekommen hat, aber mit den Jahren hat sich das schleichend gewandelt und ehe man es sich versieht, schreibt man den Einkaufszettel und steht am Abend am Herd und kocht. So auch letztes Wochenende. Wie konnte das nur passieren? Ich habe meinen Betüttel-Status verloren... Das ist bestimmt dieses Erwachsen-Werden, von dem immer die Rede ist.
Aber mal ehrlich, nach so vielen Jahren des Betüttelns haben die Eltern sich das ja auch mal verdient, betüttelt zu werden, nicht? Und vielleicht ist ja alles auch nur halb so wild und sie haben es sich für das nächste Mal schon wieder anders überlegt, just in dem Moment, als sie merkten, dass ich Salz und Pfeffer vergessen habe ;-) Das nächste Mal - das wird Weihnachten sein. Eine Premiere dieses Jahr! Wir feiern zur Abwechslung mal in Leipzig. Da können sich die Eltern gleich revanchieren, denn einen Entenbraten (oder auch nur irgendeinen anderen Braten) habe ich noch nie zubereitet. (Aber ich hätte ein Rezept im Angebot; aus meinem "Großmutters Küche"-Kochbuch.)
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