Freitag, 31. Oktober 2014

Wandern bei Hohburg

Unweit von Leipzig gibt es ein kleines Örtchen. Und bei diesem kleinen Örtchen gibt es eine kleine, hügelige Region. Und diese kleine, hügelige Region ist mit Wald bedeckt. Und dieser Wald wird nur ab und an mal unterbrochen von kleineren und größeren Steinbrüchen. Und diese Steinbrüche sind teilweise mit Wasser gefüllt, so dass malerische Seen entstanden sind.
Und all das zusammen ist das perfekte Ausflugsziel für eine Samstagnachmittagswanderung. Bei perfektem Altweibersommer-Wetter haben wir die Sonne genossen, sind durch den hügeligen Wald (die Hohburger Berge, by the way) vorbei an den glitzernden Seen gewandert und haben das letzte Eis des Sommers genossen. (Schon mal Marzipan-Eis gegessen? SUPERLECKER!)
Die Anregung zu dieser Wanderung habe ich auf gpsies.com gefunden. Das ist eine feine Seite, wenn man in etwa weiß, wo man hin will (nicht so ewig weit weg von Leipzig ist meist unser Kriterium) und Streckenvorschläge sucht. Aus bisher unerklärlichen Gründen sind wir zwar vom Weg abgekommen und in einer Mondlandschaft statt am Steinbruchsee gelandet, aber da war's auch schön :-)
Der Kaolinsee bei Hohburg
Steinbrch Zinkenberg
Steinbruch Zinkenberg
Begrünte Mondlandschaft

Montag, 27. Oktober 2014

Zitiert! #8

Wie ihr rechts am Rand sehen könnt, lese ich gerade "Das wilde Leben der Elemente". Ich habe mir wahrlich wilde Geschichten erhofft, aber soviel, wie der Titel verspricht, kann das Buch bisher leider nicht halten. Es plätschert eher so dahin, ohne ersichtliches Konzept und mit nur mäßig spannenden Anekdoten über die eigentlich coolsten Dinge der Welt - die Elemente.
:-)
Naja, whatever, eigentlich geht's um ein Zitat aus dem Buch. Ein wirklich gutes:
"Zivilisation ist [...] nichts als organisierter Widerstand gegen die Oxidation."
Hugh Aldersey-Williams, Das wilde Leben der Elemente - Eine Kuturgeschichte der Chemie, Deutscher Taschenbuchverlag, München 2011, S. 168

Und damit ist nicht nur von rostendem Eisen die Rede. Wenn man genau überlegt, ist menschliches altern auch nur oxidieren.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Die WM ist lange vorbei, aber die Häkeldecke jetzt erst fertig

Ich möchte es mir gern zur Gewohnheit machen - denn, he, hab ich euch schon mal gesagt, dass ich ein außerordentlicher Gewohnheitsliebhaber bin? - die Zeit längerandauernder Sportgroßereignisse sinnvoll zu nutzen. Heißt im Klartext, EM und WM nicht vor dem Fernseher oder der Leinwand zwischen Verrückten zu verbringen, sondern ein umfangreicheres Handarbeitsprojekt in Angriff zu nehmen. Eine schlimmere Zeitverschwendung, als Sport im Fernsehen zu schauen, kann ich mir fast nicht vorstellen. Da das aber irgendwie alle machen, wenn alle zwei Jahre wieder die National-Elf auf dem Platz steht, und es da wenige Alternativen gibt, ist das genau der richtige Zeitpunkt, es sich allein mit Wolle und Nadel in der Sonne auf dem Balkon gemütlich zu machen.
Das habe ich vor zwei Jahren zur EM angefangen und mir einen schönen Winterpullover gestrickt. Und dieses Jahr zur WM sollte es eine Häkeldecke werden. Für eine Freundin als Geburtstagsgeschenk (im März), das ich ihr dann jetzt erst zum Abschied aus Leipzig (Ende September) offiziell überreichen konnte. Aber solch ein aufwendiges Geschenk kann man ruhig zweimal verschenken :-) Apropos aufwendiges Geschenk: 1600 Gramm Wolle, 2944 Meter Wollfaden, 56 1/2 Stunden "Arbeits"zeit und rund 45500 Maschen, um das mal in Zahlen zu fassen! Das Endergebnis sah dann folgendermaßen aus:
Selbstgemachte Häkeldecke
Ich gebe zu, die Decke habe ich nicht so sonderlich schön in Szene gesetzt auf dem Foto, aber da ich sie erst am Verschenketag fertig gestellt habe (nach zwei Mal sechs Stunden Dauerhäkeln), war dazu keine Zeit mehr. Sowieso hat das ganze Projekt ja länger gedauert, als die WM lang war. Aber das aus gutem Grund. Denn ich habe nicht nur gehäkelt und vernäht und gespannt und gedämpft und zusammengehäkelt und umhäkelt, sondern auch fotografiert. Und zwar nicht nur die fertige Decke, sondern den Entstehungsprozess. Und warum? Wegen meiner Sympathie zu Stop-Motion-Filmen, von der ich euch neulich berichtete, als ich auch eine spannende Überraschung ankündigte. Nämlich meinen kleinen Stop-Motion-Film zur Häkeldecke. Ich weiß - Spielerei! Aber eine witzige :-) Ich mach das gern, wenn nicht zwischendurch tausendmal der Windows Movie Maker abstürzen würde. Mistprogramm! Trotzdem fertig geworden. Mit viel, viel Geduld. Also anschauen, freuen und weitermachen!

Dienstag, 14. Oktober 2014

Jetzt auch Nähen!

Seit zwei oder drei Jahren steht sie bei mir rum. Ein schwerer Metallkoloss in einem großen Transportkoffer. Die rede ist von der Nähmaschine, die ich von meiner Tante geerbt habe. Bekanntermaßen bin ich ja eine begeisterte Handarbeiterin, aber zum Nähen bin ich noch nicht gekommen. Das habe ich bisher meiner Schwester überlassen. Nun war aber nicht bekannt, ob die Maschine überhaupt noch geht, oder nicht. Immerhin hat sie so an die fünfzig Jahre auf dem Buckel. Also hatte ich sie schon einmal aufgebaut, um sie auszutesten. Bei dem Aufbauen ist es allerdings geblieben. Sie ist dann eine Weile eingestaubt, bevor ich beschlossen habe, sie wieder in ihrem Koffer zu versenken.
Vor einiger Zeit habe ich aber das Buch Rock-Festival von Mme Zsazsa in die Hand bekommn und seitdem immer wieder gedacht: "Ach, ich trag' so gern Röcke! Wenn ich mir die doch selbst nähen könnte!" Also schwor ich mir, wenn ich das nächste große Strick- oder Häkelprojekt beendet habe, dann werde ich das mit der Nähmaschine nochmal ernsthaft probieren.
Mit Anleitungsheft und Youtube kriegt man alles zum Laufen, auch die 50 Jahre alte Nähmaschine.
Gesagt, getan und dank der zum Glück noch vorhandenen Anleitung wusste ich auch bald, was zu tun ist, um das Ding zum Laufen zu bekommen. Vor dem Starten habe ich mit dem Staubsauger vorsichtig den Staub aus dem Getriebe entfernt. Trotzdem stiegen beim ersten Antreten kleine Rauchschwaden auf. (Ich hab mir jedenfalls eingeredet, dass sie vom Staub kamen.) Ohoh! Sicherheitshalber habe ich mir dann eine Decke geholt, um sie im Falle des Falles zum Löschen parat zu haben. Es hat dann aber nur noch ein bisschen komisch gerochen, aber nicht mehr gequalmt.
Das, was mir am Nähen immer am kompliziertesten vorkam - nämlich das Fadeneinfädeln, hab ich irgendwie hinbekommen und dann die ersten Nähversuche unternommen. Erstmal nur gerade Linien auf Stoffresten, dann Zickzack-Nähte in allen Breiten- und Abstandsvariationen (Zickzack kann diese Maschine nämlich trotz ihres hohen Alters schon!) und dann habe ich den Saumfuß entdeckt. Sieht abenteuerlich aus und anhand des Textes in der Anleitung hab ich das auch nicht hinbekommen, aber zum Glück gibt's ja Youtube, das einem alles erklären kann! Auch die Funktionsweise und das Benutzen eines Saumfußes. :-) Und das Ergebnis kann sich doch schon ganz gut sehen lassen, wie das Foto unten zeigt. Naja, bis auf die Tatsache, dass sich am Ende alles in Form eines großen Knotens verheddert hat...
Mein erster Saum, den ich mit dem Saumfuß genäht habe.
Jetzt bin ich jedenfalls auf der Suche nach Anfänger-Nähprojekten. Ein bisschen Übung braucht es schon noch, bis ich mich an einen Rock wagen kann. Stoffe sind ja nun auch nicht so wahnsinnig billig. Im Internet bin ich da bisher nicht so fündig geworden. Taschentuch- oder Tampon-Täschchen finde ich jetzt nicht so toll. Auch jegliche andere Form von Utensilo würde hinterher nur rumliegen; es sei denn ich brauch mal wieder spontan ein Geschenk. Vermutlich nähe ich erstmal eine Wimpelkette für den Balkon. Dann sieht es da ein bisschen fröhlicher aus. Aber dazu muss ich dann auch erstmal auf Stoffreste-Suche gehen. Bisher kann ich nur mit einem bunten Sammelsurium an Wolle dienen :-)

Sonntag, 12. Oktober 2014

Woran man erkennt, dass der Freund am Computer war

(Wer sich fragt, was das ist: Das ist ein kleines Stativ. Ein Gorillapod von Joby.)

Freitag, 10. Oktober 2014

I Like Stop-Motion

Immer schon wollte ich mal einen Stop-Motion-Film machen. Inspiriert durch tolle Filme wie Corpse Bride oder Nightmare Before Christmas oder die Knetfigurenfilme, die immer beim Sandmann liefen. Weil ich meine Zeit aber lieber mit Computerspielen und Handarbeiten verbracht habe, ist das bisher nie was geworden. Außerdem mangelte es mir immer an einer Geschichte, die erzählt werden wollte.
Also dachte ich, fange ich mal klein an, d.h. erstmal ohne Geschichte!
Im Urlaub hab ich mal mit dem Mittelmeer geübt. Das hat gut mitgespielt:
Gerade versuche ich mich an einer etwas größeren Sache. Auch ohne Geschichte, aber ein bisschen spannender als das Meer :-)
Damit euch das gespannte Warten jetzt nicht zu lang wird, hier mal ein Stop-Motion-Film von Leuten, die das wirklich können. Gulp - The world largest stop-motion animation set:
Und wenn ihr euch jetzt fragt, was denn so toll daran ist, dann geht's euch wie mir. Aber dann schaut unbedingt noch das Making-Of und ihr werdet aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen! Versprochen!

Dienstag, 7. Oktober 2014

Mit Burgern forschen?

Neulich habe ich folgende Postkarte erblickt:
Mit Burgern forschen? Uuuuuh! Cool! Das ist ja wie Testesser werden, dachte ich, nur im Sinne der Wissenschaft natürlich. Dann, als mir schon das Wasser im Mund zusammenlief, sind mir doch noch die zwei Pünktchen über dem u aufgefallen... Achso!... Ja... Mit Bürgern forschen. Naja, das ist sicher nur halb so lecker, aber um einiges sinnvoller, als mit Burgern zu forschen.
So bin ich jedenfalls, sozusagen durch den Magen, auf buergerschaffenwissen.de aufmerksam geworden. Das ist also das deutsche Pendant zu Zooniverse, eine (oder DIE?) englischsprachige Citizen Science-Internetseite, über die ich hier schon mal geschrieben hatte.
Citizen Science, oder auf deutsch Bürgerwissenschaft, ist eigentlich eine coole Idee. Man nutzt das meist eh schon bestehende oder neu geweckte Interesse von Ottonormalverbrauchern, um sie an wissenschaftlicher Arbeit teilhaben zu lassen, um Wissenschaftlern bei der Arbeit zu helfen und so die meist große Lücke zwischen Normalsterblichen und Wissenschaftlern ein kleines Mü zu verkleinern. Hobby-Ornithologen können z.B. Vogelsichtungen melden, Hobby-Kunsthistoriker können Bildbeschreibungen abgeben oder Menschen mit viel Langeweile können historische Quellen digitalisieren, d.h. abtippen. Rentner, Hausmänner und Arbeitslose können auf die Pirsch gehen und nach Insekten, Igeln oder Wildschweinen suchen, Funde melden und so der Wissenschaft einen großen Dienst erweisen. Vorrangig wohl den Biodiversitätsforschern, um hier mal ein aktuelles Szenewort in den Raum zu werfen. Es geht also hauptsächlich um Biologie im Sinne von Artensichtung (viele Bürgeraugen sehen mehr als ein Wissenschaftler-Augenpaar) oder um die Digitalisierung und/oder Auswertung großer Datenmengen (ein Wissenschaftlerleben würde z.B. nicht ausreichen, um all die Galaxien, die das Hubble-Teleskop fotografiert, zu kategorisieren).
Das größte Problem in meinen Augen ist dabei die Qualitätssicherung. Wie will ich überprüfen, dass da kein Mist eingegeben wird? Die Citizen Science-Aufgaben sind einfach gestaltet, so dass man da nicht viel falsch machen kann, aber ein gewisses Restrisiko bleibt immer.
Trotzdem finde ich die Idee super! Wenn ich Forschung betreiben würde, bei der mir geholfen werden könnte, wäre ich sofort dabei mir ein geeignetes Projekt auszudenken. Aber wer von euch noch ein neues Hobby sucht oder eine Beschäftigung für zwischendurch: Werdet Citizen Scientist! :-)

P.S. Es gab noch eine zweite Postkarte, die mindestens genauso witzig war wie die erste. Kennt ihr diesen Spruch "Einmal mit Profis arbeiten!"? Daran hat sie mich erinnert.
"Einmal mit Forschern Forschen!" :-) Hatte schon überlegt, das "Einmal" zu ergänzen und mir die Postkarte an die Bürotür zu hängen.

Sonntag, 5. Oktober 2014

Es war einmal... 09/14

Der September in einer kurzen Zusammenfassung? Ich glaube, das lässt sich nicht machen! Zu viel, wovon ich berichten möchte.
Z.B. vom Stepptanzen. Seit... ähm. wie lange steppe ich jetzt schon wieder? Zwei Jahre? Ja, im Oktober 2012 habe ich wieder angefangen. Ich bin immer noch in der Anfängergruppe, aber wir sind schon lange keine Anfänger mehr, weshalb wirkliche Neuanfänger es immer ein bisschen schwer haben in unserer Gruppe. Aber nichts desto trotz kommen ab und an tatsächlich neue Leute zu uns. Die dann auch gleich mal alles auf den Kopf stellen und unsere Abmachung, dass wir keine Choreographie einstudieren, weil wir nicht auftreten möchten, sondern viel lieber jede Woche etwas anderes machen, ist dahin. Also pauken wir doch wieder Schritte, hören jede Woche das gleiche Lied rauf und runter und das alles nur, weil die Liebe ihrem Mann zum Geburtstag eine schöne, steppende Überraschung präsentieren möchte. Naja, da sind wir mal nicht so! Wir wollen sie da ja auch nicht allein stehen lassen! Aber ich freue mich schon wieder auf die Zeit, wo ich mir nicht von einer Woche zur nächsten die Schritte merken muss. Ich habe immer Angst, abends im Labor dabei ertappt zu werden, wie ich meine Steppschritte übe, wenn ich darauf warte, dass das Ultraschallbad fertig wird :-) Drückt also am 18.Oktober die Daumen zu meinem ersten und vermutlich erstmal auch wieder letzten Steppauftritt!

Wie auch im August schon, hab ich im September einiges an Filmen geschaut. Aber zwei sollen hier nur zur Erwähnung kommen. Nr. 1: The LEGO movie! Unbedingt schauen! Hä? Wie? Was? LEGO? Ja, ist mein Ernst! Ich war sehr begeistert von diesem Film, von der Machart und davon, wie sozusagen im Film mit dem LEGO gespielt wird. Z.B. wie die Hauptfigur morgens vor dem Spiegel steht und überlegt, was sie anzieht und erstmal alle möglichen LEGO-Figurkörper, die es so gibt, durchgeswitcht werden oder wie die Charaktere sich aus Steinen, die sie auf der Straße finden, neue Dinge bauen, z.B. ein Auto, wenn sie gerade eines brauchen. So, wie das mit LEGO eben in der echten Welt auch ist. Und wenn ich das schon sage, die ich zwar auch ab und an mal mit LEGO gespielt habe, aber nie sehr exzessiv. Ich war mehr ein Fabuland- und Playmobil-Kind.
Aber ich wär ja nicht ich, wenn ich nicht auch etwas Anspruchsvolleres im Angebot hätte. Film Nr. 2: "Weniger ist mehr - Die Grenzen des Wachstums und das bessere Leben" von Karin de Miguel Wessendorf. Dieser Film wurde auf der globaLE gezeigt. Die globaLE ist ein Filmfestival, das jedes Jahr Ende des Sommers und im Herbst eine ganze Reihe globalisierungskritischer Filme zeigt. Das besondere war, dass gleichzeitig in Leipzig auch die degrowth-Konferenz stattfand, auf der der Film gezeigt wurde und weshalb wahnsinnig viele Menschen diesen Film schauen wollten. Zudem war die Regisseurin persönlich da und hat hinterher Fragen beantwortet. Das war sehr spannend! Im Film geht es um verschiedene Menschen, Projekte, Initiativen, Firmen, die sich so ihre Gedanken über die Notwendigkeit von stetem Wirtschaftswachstum machen und ausprobieren, ob es auch anders geht. Z.B. die Décroissance-Bewegung in Frankreich oder die transition town Totnes. Für mich, die ich über Postwachstums-Zeug noch nicht sehr viel wusste, war der Film sehr interessant. Er enthält viele verschiedene Ansätze und Ideen von Menschen, denen die aktuelle Wirtschaftsentwicklung gegen den Strich geht. Vom einfachen "Ich fange erstmal bei mir selbst an" bis zum extremen "Wir müssen die ganze Gesellschaft umkrempeln". Sehr vielseitig und inspirierend!

Wie immer die Frage: Und auf Arbeit? Wie immer die Antwort: Naja, läuft... Ich war im September auf meiner zweiten Konferenz und durfte dort zum zweiten Mal einen Vortrag halten. Weil es ein ganz anderes Publikum war (Ökotoxikologen statt Wasserchemiker), habe ich fast das gleiche erzählt wie beim letzten Mal. Das war merkwürdig, aber tatsächlich waren es ja ganz andere Leute und die kann die Hydrolyse ja aber genauso interessieren. Veranstaltungsort war dieses Mal Gießen. Naja, nun auch nicht so die Weltstadt. Etwas leichter hinzukommen, als im Mai nach Haltern am See, aber gefühlt hat es auch wieder ewig gedauert mit der Bahn. Dafür wurden wir am Sonntagabend vor dem Get-Together mit einer Fledermasexkursion entlohnt. Die war wirklich cool! Ich weiß jetzt über den Großen Abendsegler Bescheid, wurde fast von Wasserfledermäusen umgeflogen und erkenne eine Zwergfledermaus, wenn ich mal wieder eine sehe. :-)
Auch von ihrem Format war die Konferenz anders als gewöhnlich. Am zweiten Tag gab es statt endloser Vortragssessions einen Feldtag. Wir wurden also alle mit dem Bus aufs Land gekarrt, um genau zu sein zum Forschungszentrum Neu-Ullrichstein, wo viel Feldforschung betrieben wird, z.B. in Mesokosmen-Anlagen. Ich hab viel gelernt über Böden, über Beprobung von Meskosmen, über Passivsammler, über Versuche mit Bienen, mit Bienenantennen, mit Schnecken, mit Fischen, mit Schafkot, usw. usf. Die Konferenz war also hervorragend für meine Allgemeinbildung. Nur leider nicht für meine Promotion... es sollte zwar eine Konferenz für Umweltchemie UND Ökotoxikologie sein, aber die Umweltchemiker sind wohl alle nicht gekommen. Außer eben meine Kollegen und ich...
Aber immerhin hab ich im September auch endlich das Grundprinzip des Messgeräts verstanden, an dem ich seit 1 1/2 Jahren arbeite. Herzlichen Glückwunsch! ;-) ...neenee, Grundprinzip ist falsch. Was ein Massenspektrometer und eine Flüssigchromatograph so grundsätzlich machen ist mir schon klar, aber wer hätte gedacht, dass bei einer "flow through"-needle der Name tatsächlich Programm ist? Jajaja, ICH hätte mir das denken können, wenn ich nur mal drüber nachgedacht hätte, aber solange hatte das Gerät immer gemacht, was ich wollte.
Ach ja, und ganz nebenbei hab ich dann im September auch meinen ersten Paperentwurf an den Chef geschickt... uiuiui... Hab bis jetzt noch keine Antwort und mich nicht getraut nachzufragen...

Nen paar coolere Dinge als Arbeit gab's auch noch. Ne Einweihungsparty in einer Junggesellenbude und, he!, meine Rankelblume hat endlich geblüht! Vier Monate zu spät, aber besser als nie, ne?
Das habe ich erwartet!
Da dachte ich schon, ich hab ne grüne Mutantenblume
Ist dann aber doch noch lila geworden, auch noch so dunkel wie links im Bild
und... und... mmh, was mir grad noch so einfällt ist eigentlich alles nicht so cool gewesen. Zweimal Abschied "feiern" von Freunden, die jetzt nur noch wochenends in Leipzig sein werden, weil die Arbeit ruft. :-( Ohohoh, wo sie mich wohl eines Tages mal hinrufen wird? Immerhin krieg ich's jetzt mit dem Telefonieren schon besser hin (hab das in letzter Zeit exzessiv geübt), so dass das nicht ganz so schlimm wird.
Außerdem war ich noch krank! Ja, nach der Konferenz. So schnell hab ich mich wirklich noch nie vorher im Leben erkältet. Normalerweise kündigt sich das mit zwei Tagen Halsweh an, aber diesmal Freitagmorgen alles super, auf Arbeit gefahren, vier Stunden später alle meine Taschentücher aufgebraucht gehabt, nen Wattekopf, der gefühlt nicht mehr durch die Tür passte und dann das ganze Wochenende flach gelegen. Naja, und dann das übliche: Ich geh nicht zum Arzt, kuriere mich nicht aus und gehe jeden Tag fleißig zur Arbeit. Bis auf den einen Tag, wo mein Double Chocolate-Müsli tatsächlich ein zweites Mal schokoladig geschmeckt hat und ich mich dann lieber von einer Kollegin hab Heim bringen lassen. War am Nachmittag dann aber wieder alles gut. Und so schleppe ich das zwei Wochen mit mir rum und dann geht's langsam weg und der September ist fast rum.
Der Freund hatte dann noch Geburtstag. Ich wollte ihm ein Abo einer Satire-Zeitschrift schenken, aber zum Glück hab ich den Eulenspiegel erstmal gekauft, weil ich nicht wusste, wann dann das erste Exemplar mit der Post kommen würde. So konnte ich mal vorher drin rumblättern und feststellen, dass es absolut nicht mein Ding ist. Nee, so wirklich nicht! Vielleicht hätt' ich noch eine Titanic-Ausgabe kaufen sollen, dann hätte er den Vergleich gehabt. Aber jetzt ist er sowieso erstmal weg, der Freund. Mal wieder auf Dienstreise. Diesmal in Italien... Ich hab eindeutig den falschen Arbeitgeber. Haltern am See und Gießen vs. Suzhou (China) und Cetraro (Italien)...
Um mir die Zeit nicht zu einsam werden zu lassen, war ich dann noch mit Freunden in der Soupbar Summarum in der Münzgasse zum All you can eat. Wollte ich erst gar nicht mitmachen. Ich meine, Suppen und All you can eat? Aber dann hab ich die sechs Suppen gesehen und dachte, mmh, welche davon esse ich denn jetzt? Die klingen alle so lecker! Und dann musste ich sie doch alle probieren. Und bis auf die Indische Tomatensuppe, die mir zu sehr nach Weihnachten geschmeckt hat, waren sie auch alle super lecker! Kann einen Besuch dort also nur empfehlen!
Auch empfehlen kann ich einen Besuch in Torgau, wenn ihr mal einen sonnigen Nachmittag lang sonst nichts zu tun habt und nicht so weit weg ausfliegen wollt. Da gibt's nen nettes Schloss, von dessen Hausmannsturm man eine schöne Aussicht hat, und ein altes Haus mit Decken- und Wandmalereien aus dem 16./17. Jahrhundert (Man bekommt sogar einen Handspiegel, damit man sich nicht den Hals verrenkten muss, um an die Decke zu starren!). Außerdem gibt's da viel Elbe und viele Schafe an der Elbe! Mehr als ein Nachmittag wird's dann aber auch nicht. Da hat man im Prinzip alles gesehen von Torgau und kann wieder Heim fahren :-)
So, das also war der September und ich werde meinen Oktober jetzt damit verbringen Elementary zu schauen. Die Sherlock-Holmes-Variante gefällt mir auch sehr gut, besonders der Sherlock. Der ist ein klitzekleines bisschen menschlicher als der BBC-Sherlock, aber darüber, welcher der attraktivere ist, bin ich noch zu keinem Urteil gekommen...

Freitag, 3. Oktober 2014

Es war einmal... 08/14

An den August denke ich gern zurück. Das war ein wirklich schöner Monat!

Wir haben Brombeeren geerntet! Davon wachsen im Leipziger Osten reichlich viele. Man muss sich nur die Mühe machen und sie einsammeln und sich dann einen leckeren Kuchen davon backen :-) Und irgendwann, das muss eigentlich auch im August gewesen sein, haben wir auch Pflaumen geerntet! Das war super! Ich im Baum und die beiden anderen unten mit aufgespannter Decke. Hat funktioniert! Am Ende des Lene-Voigt-Parks gibt's einige Obstbäume und niemand erntet das schöne Obst dort. Und natürlich gab's dann auch Pflaumenkuchen. Überhaupt war der August ein Kuchenmonat. Jedenfalls auf Arbeit. Eigentlich jeden Freitag gab's Kuchen. Und zwischendurch auch mal. Sonst war's auf Arbeit eher lanweilig. Ohne wirklichen Plan dümpel ich vor mich hin, hänge an meinem Entwurf für das erste Paper. Zwei Tage habe ich einen Scientific Writing-Kurs belegt. Der war wirklich gut und hat neue Motivation gebracht, aber bis ich den ersten Entwurf an den Chef geschickt hatte, war der August ins Land gezogen... und der halbe September, aber das dann an anderer Stelle.

Ansonsten war der August auch ein Film- und Serienmonat. Bottled Life hab ich z.B. geschaut. Eine Dokumentation über die Vorgehensweise von Nestlé aus Wasser Geld zu machen. Dafür, dass in manchen Ländern die staatliche Wasserversorgung so schlecht ist, kann Nestlé ja nun nichts. Für die Menschen dort ist es gut, dass sie immerhin eine Möglichkeit haben, an sauberes Wasser zu kommen. Dass sich das die meisten nicht leisten können und das Nestlé das Wasser oft dort vor Ort abpumpt und aufbereitet und damit das frei verfügbare Wasser noch schlechter wird, als es sowieso schon ist, ist wirklich unglaublich. Und sich dann damit brüsten, in Afrika irgendwelche Trinkwasserbrunnenprojekte zu fördern, die schon seit Jahren kein Geld mehr von Nestlé gesehen haben, während sie an anderen Orten nicht einmal dazu bereit sind, aus ihrer Fabrik eine Trinkwasserleitung ins angrenzende Dorf zu legen, für die Menschen, denen sie das Wasser sozusagen unterm Hintern wegpumpen! Unverständlich!
Eine andere Doku, die ich gesehen habe, war Gasland. Da geht's um Fracking in den Vereinigten Staaten. Der Film war wirklich gut gemacht! Ich wusste nicht, dass es diese Technik eigentlich schon seit den 1940er Jahren gibt und gerade in den USA schon ziemlich lange eingesetzt wird. Das, was man zur Zeit alles Negatives über diese Technik hört, ist eigentlich erst der Entwicklung zuzuschreiben, die sie in den letzten Jahren (seit ungefähr 2000) genommen hat, und das ist der vermehrte Einsatz zur Erdgasförderung, besonders zur Förderung von Schiefergas. Und diese Entwicklung in den USA ist wirklich erschreckend! Allein die Luftaufnahmen von Regionen, wo eine Bohrstelle neben der anderen ist. Wie Marslandschaften! Am unglaublichsten aber fand ich, wie üblicherweise das Rückflusswasser, in dem flüchtige und nicht gerade gesunde halogenierte, aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten sind, die vorher dem Fracking-Wasser zugesetzt wurden, entsorgt werden. Wenn ich das jetzt schreibe, glaubt ihr mir das eh nicht, also schaut euch den Film wirklich mal an.
Es gab aber nicht ausschließlich solch schwere Kost zu sehen. Ich habe es auch endlich geschafft Alois Nebel zu schauen. Auch wenn ich dazu extra mit dem Rad bis zur Dölitzer Wassermühle fahren musste! Alois Nebel ist eigentlich eine tschechische Graphic Novel. Die habe ich dem Freund mal zum Geburtstag geschenkt. Sie gefiel mir äußert gut wegen der schwarz-weißen Scherenschnitt-Optik. Komplett gelesen habe ich sie bis heute nicht, aber der Film, der in der gleichen Optik gehalten war, war sehr sehenswert. Obwohl er, wenn ich jetzt so drüber nachdenke, auch eher in die Kategorie "Schwere Kost" fallen würde.
Aber Sherlock (die BBC-Serie) gehört da sicher nicht rein. Das ist dann doch eher Unterhaltungsfernsehen und wir haben die ersten beiden Staffeln geschaut. Uiuiui, Spannung pur! Wer sie noch nicht kennt: Unbedingt anschauen! Unbeschreiblich gut gemacht und die Cliffhanger am Staffelende sind erste Sahne! :-)

Dann war im August mein Rad kaputt, ein paar Tage später wieder heile und in China ist ein Sack Reis umgefallen ;-) Nee, aber mal im Ernst. Immer dann, wenn's mal kaputt ist, das Rad, merkt man erst, wie wichtig es ist. Zum Aufarbeitkommen, zum Einkaufen, zum Abendswegfahren.
In der Tanzschule war immer noch Sommerpause und Sommerpausenprogramm. Um doch mal das Tanzbein schwingen zu können, sind wir zu einer Tanzparty in der Tanzschule von Freunden gegangen. Das war super! Nicht so voll, genug Platz für alle, nicht so viele Profis, neben denen man sich wie der letzte Tanzbeintölpel vorkommt (was das Problem bei Tanzpartys unserer Tanzschule ist). Das war also ein gelungerner Abend und nicht der letzte seiner Art.

In der letzten Augustwoche haben wir dann Urlaub genommen und eine kleine Rundreise unternommen. Station Nr. 1 waren die Eltern vom Freund in Helbra. Station Nr. 2 haben wir bei meinen Eltern in Schwiesau verortet. Von dort ging es dann an die Ostsee (Wismar, Zierow und ein Radausflug nach Boltenhagen). Darüber hab ich hier schon geschrieben. Und das beste zum Schluss war dann der Besuch in Hamburg. Auch der ist an anderer Stelle schon mal erwähnt. Ach ja, auf dem weg dahin haben wir noch in Lübeck gehalten.
Hört sich nach viel Stress und Umhergefahre für eine Woche Urlaub an, war aber nicht so, sondern ganz im Gegenteil war das sehr entspannt. Naja, bis auf die drei Zecken, die ich mir in der Heimat eingefangen habe, als wir an einem Nachmittag durch den Wald gestromert sind. DREI STÜCK! Auf EINmal! Das sind mehr, als in meinem ganzen Leben vorher zusammen. Haben aber keine bleibenden Schäden hinterlassen. Zum Glück!
Und zum Monatsberichtabschluss noch ein paar Fotos aus dem Urlaub:
Kleiner Kater bei den Eltern vom Freund...
hab seinen Namen vergessen... Simba vielleicht?
Die dazugehörige kleine Katze,
die Schwester,
auch ihren Namen hab ich vergessen...
Ach doch, Maya war der Name.
Eine alte, knorrige Linde
Das Holstentor in Lübeck

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Hamburg? HAMBURG!

Dass es dieses Jahr mal mit dem Ausflug zur Ostsee geklappt hat, kam ja nicht von ungefähr. Grund war der längst überfällige Hamburgbesuch. Seit fast einem Jahr wohnt die Freundin dort und... WAS? Schon fast ein Jahr und wir waren noch nicht dort? Das mussten wir also schleunigst ändern und haben ein Wochenende klar gemacht. Und wenn man dann schon mal dort oben ist, kann man eben auch ein paar Tage vorher noch schnell an die See, um pünktlich Freitagnachmittag mit dem Berufsverkehr nach Hamburg reinzufahren. War auch fast so schlimm, wie es sich anhört, aber eigentlich nur, weil scheinbar das ganze Viertel durch Baustellen abgesperrt war. Denn die Freundin wohnt ja auch mittendrin in Hamburg.
Mittendrin heißt in diesem Fall mitten zwischen Bürogebäuden. Gruselig am Wochenende, weil dann dort alles still und leer ist und man schon vergessen hat, dass man mitten in Hamburg ist, noch bevor man richtig angekommen ist. Das und die WG-Wohnung, die an zwei Seiten komplett mit Terrasse umgeben ist (!!!), haben mich gleich schon mal geflasht :-)
Der Freitagabend begann dann mit einem Croque im - laut Freundin - allerbesten und allerleckersten Croque-Bistro der Stadt in der Langen Reihe. Da in Hamburg gerade das Alstervergnügen stattfand, war ordentlich was los und wir saßen dann später an der Kleinen Alster beim Rathaus und lauschten einem Konzert von einer Freundin der Freundin. "Lieblingsfarbe Schokolade" - ein feiner Name. Und feine Musik machen sie auch noch. Hat viel Spaß gemacht zuzuhören! Im Regen und durch Straßen, die ich im Hellen vermutlich nicht wiedergefunden oder -erkannt hätte, sind wir dann Richtung Zuhause geschlendert, noch auf ein Bier in der Stammkneipe der Freundin eingekehrt und dann im Bett versunken.
Lieblingsfarbe Schokolade
Den Plan für den nächsten Tag hatte die Freundin sich schon überlegt: Ein Spaziergang um die Außenalster, ins Planten un Blomen, durchs Karolinenviertel, die Schanze entlang, dann mit der Bahn raus nach Blankenese, um dort im besten Café das beste Stück Kuchen zu essen und am Abend mit einem guten Film in der WG rumlümmeln. Na, da sagen wir doch nicht Nein! Das hört sich nach einem ordentlichen Programm an und selbst das anfangs noch schlechte Wetter konnte uns nicht abschrecken, ihn in die Tat umzusetzen.
An der Außenalster ist es wirklich schön. Auf der Seite des Alsterparks noch viel mehr als an der Schönen Aussicht. So viel Grün und so viel Wasser überall! Herrlich!
Daniel geht seinem Hobby - der Entenjagd - nach :-)
Schaukeln mit Blick auf die Außenalster! *yeah*
Da hab ich einen Geocache im Alsterpark gesucht ...und gefunden!
Dann sind wir irgendwie im Botanischen Garten gelandet und just in dem Moment, in dem die Sonne herauskam, beschlossen wir, erstmal ins Tropenhaus zu gehen :-) Natülich war die Sonne auch just in dem Moment wieder weg, als wir wieder herauskamen, aber das machte nichts. Das Tropenhaus war trotzdem cool und der Botanische Garten, bzw. der Park da so drumherum sehr schön.
Im Botanischen Garten
Im Tropenhaus
So sehen Nacktsamer aus
Die Freundin und ich
Dann sind wir am Landgericht vorbei ins Karolinenviertel gegangen. Ach, na das war ja was für mich! Ein kleiner Flohmarkt, Street Art so weit das Auge reicht, Lädchen an Lädchen. Den ganzen restlichen Tag hätte ich dort verbringen können, aber die Aussicht auf den besten aller Kuchen trieb uns voran. Sonst wären wir vielleicht auch noch in der Sofabar eingekehrt. Gemütlich sah es ja aus!
Dann ging es also die Schanzenstraße runter. Eine der Vergnügungs- oder auch Fressmeilen Hamburgs, glaube ich. Naja, fand ich jetzt nicht so spannend, obwohl ich schon ziemlich hungrig war. Aber dann sind wir ja endlich mit der S-Bahn nach Blankenese gefahren, dem Etepetete-Viertel Hamburgs. In Lühmanns Teestube habe ich das größte und leckerste Stück Kuchen gegessen, dass ich je auswärts gegessen habe. Naja, ich ess nicht allzu oft Kuchen im Café, aber alle anderen Kuchen in allen anderen Cafés haben jetzt keine Chance mehr, dagegen anzukommen. Mit vollen Bauch sind wir dann durch das Treppenviertel gerollt, runter an die Elbe, durch all die verwinkelten Gässchen, vorbei an den schönen, teuren Häusern. Respekt an die Leute, die da wohnen und ihre Einkäufe dahinschleppen müssen und vor allem ihr Haus dort wiederfinden, im schlimmsten Fall ja auch im Suff :-) Naja, so schön die Häuser und die Elbe da auch sein mögen, die Aussicht auf das Airbus-Werksgelände ist ziemlich unschön.
In Blankenese
Total nach Plan haben wir den Rest des Abends dann in der WG rumgegammelt, auf den vielen Sofas vor der Kinowand und haben Harold und Maude geschaut. Schöner Film! Und dann noch Die unendliche Geschichte. Wie lange hatte ich den schon nicht mehr gesehen. Das war ein toller Abschluss für einen noch tolleren Tag!

Nach einem opulenten Frühstück sind wir am Sonntag dann in Richtung Michel aufgebrochen, also zur Kirche Sankt Michaelis, bekanntes Wahrzeichen der Stadt Hamburg. Für einen wahnsinnig übertriebenen Preis von fünf Euro, den man aber nun mal in Kauf nimmt, wenn man nun mal im Urlaub ist, durften wir dann auf den Turm kraxeln und die wirklich schöne Aussicht bei Sonnenschein genießen. Da taten die fünf Euro ein wenig weniger weh, aber geschmerzt haben sie trotzdem. Aber, naja, der Freund konnte sich dort eine Münze pressen und für ihn war damit alles andere wieder gut :-)
Blick Richtung Reeperbahn und Fischmarkt, links der Hamburger Hafen
Ganz links die Außenalster, in der Mitte das Rathaus, bei den hohen Bürohaustürmen rechts hinterm Rathaus wohnt die Freundin
Blick auf die Speicherstadt und die Hafencity dahinter und natürlich die sagenumwobene Elbphilarmonie ganz rechts
Da wir Reeperbahn und Fischmarkt dann schon von oben gesehen hatten oder zumindest mal in die richtige Richtung geschaut haben, beschlossen wir, da nicht hinzulaufen. Wozu auch? Für den Fischmarkt war es zu spät und für die Reeperbahn zu früh. Also sind wir zur Speicherstadt und der angrenzenden Hafencity gelaufen und dort gefühlt jede Straße einmal hoch und die nächste wieder runter. Es ist aber wirklich schön und sehenswert dort. Die modernen Häuser um den Sandtorhafen und ganz besonders den krasse Gegensatz zu den monotonen Backsteingebäuden der Speicher fand ich beeindruckend. Aber so schnieke die Häuser dort auch sind, wohnen wollen würde ich dort nicht. Die Aussicht auf den Hafen finde ich nun nicht so hübsch.
Natürlich haben wir zwischendurch auch nach ein paar Geocache-Dosen Ausschau gehalten. Die Freundin war ein klitzekleines bisschen davon angefixt und hat beim Suchen ganzen Körpereinsatz gezeigt, als sie sich auf den Kai legte um drunterzuschauen :-) Zur Belohnung sind wir dann ins Unilever-Haus gegangen, um uns an der Langnese Happiness Station eine Leckerei zu gönnen. Ich hab zum ersten Mal Frozen Joghurt gegessen und es hat mir ziemlich gut geschmeckt!
Speicherstadt in Hamburg
In der Hafencity, am Sandtorhafen
Und nochmal ein Bild aus der Speicherstadt
Irgendwie zog der Tag ziemlich schnell dahin und ehe wir es uns versahen, war es Nachmittag und Zeit, noch was zu essen und dann leider schon wieder nach Leipzig aufzubrechen. In der Nähe vom Hansaplatz sind wir dann zu Otto's Burger gegangen. Der Mitbewohner der Freundin hatte ihr das als sehr lecker empfohlen. Naja, lecker war es ja auch, aber bei dem Preis habe ich ja mindestens einen 15 cm-Durchmesser-Burger erwartet. Stattdessen war es so ein kleines Ding a lá Mäccis-Hamburger. Ist also nicht unbedingt weiter zu empfehlen. Aber satt und noch voller toller Eindrücke von Hamburg konnten wir uns dann auf den langen Heimweg machen. Ölnachfüllen und Stau auf der A7 haben das ganze leider etwas verzögert, aber über die Bundesstraße sind wir dann auch irgendwann müde, aber zufrieden in Leipzig angekommen.