Der September in einer kurzen Zusammenfassung? Ich glaube, das lässt sich nicht machen! Zu viel, wovon ich berichten möchte.
Z.B. vom
Stepptanzen. Seit... ähm. wie lange steppe ich jetzt schon wieder? Zwei Jahre? Ja, im Oktober 2012 habe ich wieder angefangen. Ich bin immer noch in der Anfängergruppe, aber wir sind schon lange keine Anfänger mehr, weshalb wirkliche Neuanfänger es immer ein bisschen schwer haben in unserer Gruppe. Aber nichts desto trotz kommen ab und an tatsächlich neue Leute zu uns. Die dann auch gleich mal alles auf den Kopf stellen und unsere Abmachung, dass wir keine Choreographie einstudieren, weil wir nicht auftreten möchten, sondern viel lieber jede Woche etwas anderes machen, ist dahin. Also pauken wir doch wieder Schritte, hören jede Woche das gleiche Lied rauf und runter und das alles nur, weil die Liebe ihrem Mann zum Geburtstag eine schöne, steppende Überraschung präsentieren möchte. Naja, da sind wir mal nicht so! Wir wollen sie da ja auch nicht allein stehen lassen! Aber ich freue mich schon wieder auf die Zeit, wo ich mir nicht von einer Woche zur nächsten die Schritte merken muss. Ich habe immer Angst, abends im Labor dabei ertappt zu werden, wie ich meine Steppschritte übe, wenn ich darauf warte, dass das Ultraschallbad fertig wird :-) Drückt also am 18.Oktober die Daumen zu meinem ersten und vermutlich erstmal auch wieder letzten Steppauftritt!
Wie auch im August schon, hab ich im September einiges an Filmen geschaut. Aber zwei sollen hier nur zur Erwähnung kommen. Nr. 1:
The LEGO movie! Unbedingt schauen! Hä? Wie? Was? LEGO? Ja, ist mein Ernst! Ich war sehr begeistert von diesem Film, von der Machart und davon, wie sozusagen im Film mit dem LEGO gespielt wird. Z.B. wie die Hauptfigur morgens vor dem Spiegel steht und überlegt, was sie anzieht und erstmal alle möglichen LEGO-Figurkörper, die es so gibt, durchgeswitcht werden oder wie die Charaktere sich aus Steinen, die sie auf der Straße finden, neue Dinge bauen, z.B. ein Auto, wenn sie gerade eines brauchen. So, wie das mit LEGO eben in der echten Welt auch ist. Und wenn ich das schon sage, die ich zwar auch ab und an mal mit LEGO gespielt habe, aber nie sehr exzessiv. Ich war mehr ein
Fabuland- und Playmobil-Kind.
Aber ich wär ja nicht ich, wenn ich nicht auch etwas Anspruchsvolleres im Angebot hätte. Film Nr. 2: "
Weniger ist mehr - Die Grenzen des Wachstums und das bessere Leben" von Karin de Miguel Wessendorf. Dieser Film wurde auf der
globaLE gezeigt. Die
globaLE ist ein Filmfestival, das jedes Jahr Ende des Sommers und im Herbst eine ganze Reihe globalisierungskritischer Filme zeigt. Das besondere war, dass gleichzeitig in Leipzig auch die
degrowth-Konferenz stattfand, auf der der Film gezeigt wurde und weshalb wahnsinnig viele Menschen diesen Film schauen wollten. Zudem war die Regisseurin persönlich da und hat hinterher Fragen beantwortet. Das war sehr spannend! Im Film geht es um verschiedene Menschen, Projekte, Initiativen, Firmen, die sich so ihre Gedanken über die Notwendigkeit von stetem Wirtschaftswachstum machen und ausprobieren, ob es auch anders geht. Z.B. die
Décroissance-Bewegung in Frankreich
oder die
transition town Totnes. Für mich, die ich über Postwachstums-Zeug noch nicht sehr viel wusste, war der Film sehr interessant. Er enthält viele verschiedene Ansätze und Ideen von Menschen, denen die aktuelle Wirtschaftsentwicklung gegen den Strich geht. Vom einfachen "Ich fange erstmal bei mir selbst an" bis zum extremen "Wir müssen die ganze Gesellschaft umkrempeln". Sehr vielseitig und inspirierend!
Wie immer die Frage: Und auf Arbeit? Wie immer die Antwort: Naja, läuft... Ich war im September auf meiner zweiten
Konferenz und durfte dort zum zweiten Mal einen Vortrag halten. Weil es ein ganz anderes Publikum war (Ökotoxikologen statt Wasserchemiker), habe ich fast das gleiche erzählt wie beim letzten Mal. Das war merkwürdig, aber tatsächlich waren es ja ganz andere Leute und die kann die Hydrolyse ja aber genauso interessieren. Veranstaltungsort war dieses Mal Gießen. Naja, nun auch nicht so die Weltstadt. Etwas leichter hinzukommen, als im Mai nach Haltern am See, aber gefühlt hat es auch wieder ewig gedauert mit der Bahn. Dafür wurden wir am Sonntagabend vor dem Get-Together mit einer
Fledermasexkursion entlohnt. Die war wirklich cool! Ich weiß jetzt über den Großen Abendsegler Bescheid, wurde fast von Wasserfledermäusen umgeflogen und erkenne eine Zwergfledermaus, wenn ich mal wieder eine sehe. :-)
Auch von ihrem Format war die Konferenz anders als gewöhnlich. Am zweiten Tag gab es statt endloser Vortragssessions einen
Feldtag. Wir wurden also alle mit dem Bus aufs Land gekarrt, um genau zu sein zum Forschungszentrum Neu-Ullrichstein, wo viel Feldforschung betrieben wird, z.B. in Mesokosmen-Anlagen. Ich hab viel gelernt über Böden, über Beprobung von Meskosmen, über Passivsammler, über Versuche mit Bienen, mit Bienenantennen, mit Schnecken, mit Fischen, mit Schafkot, usw. usf. Die Konferenz war also hervorragend für meine Allgemeinbildung. Nur leider nicht für meine Promotion... es sollte zwar eine Konferenz für Umweltchemie UND Ökotoxikologie sein, aber die Umweltchemiker sind wohl alle nicht gekommen. Außer eben meine Kollegen und ich...
Aber immerhin hab ich im September auch endlich das Grundprinzip des Messgeräts verstanden, an dem ich seit 1 1/2 Jahren arbeite. Herzlichen Glückwunsch! ;-) ...neenee, Grundprinzip ist falsch. Was ein Massenspektrometer und eine Flüssigchromatograph so grundsätzlich machen ist mir schon klar, aber wer hätte gedacht, dass bei einer
"flow through"-needle der Name tatsächlich Programm ist? Jajaja, ICH hätte mir das denken können, wenn ich nur mal drüber nachgedacht hätte, aber solange hatte das Gerät immer gemacht, was ich wollte.
Ach ja, und ganz nebenbei hab ich dann im September auch meinen ersten Paperentwurf an den Chef geschickt... uiuiui... Hab bis jetzt noch keine Antwort und mich nicht getraut nachzufragen...
Nen paar coolere Dinge als Arbeit gab's auch noch. Ne Einweihungsparty in einer Junggesellenbude und, he!, meine Rankelblume hat endlich geblüht! Vier Monate zu spät, aber besser als nie, ne?
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| Das habe ich erwartet! |
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| Da dachte ich schon, ich hab ne grüne Mutantenblume |
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| Ist dann aber doch noch lila geworden, auch noch so dunkel wie links im Bild |
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und... und... mmh, was mir grad noch so einfällt ist eigentlich alles nicht so cool gewesen. Zweimal
Abschied "feiern" von Freunden, die jetzt nur noch wochenends in Leipzig sein werden, weil die Arbeit ruft. :-( Ohohoh, wo sie mich wohl eines Tages mal hinrufen wird? Immerhin krieg ich's jetzt mit dem Telefonieren schon besser hin (hab das in letzter Zeit exzessiv geübt), so dass das nicht ganz so schlimm wird.
Außerdem war ich noch
krank! Ja, nach der Konferenz. So schnell hab ich mich wirklich noch nie vorher im Leben erkältet. Normalerweise kündigt sich das mit zwei Tagen Halsweh an, aber diesmal Freitagmorgen alles super, auf Arbeit gefahren, vier Stunden später alle meine Taschentücher aufgebraucht gehabt, nen Wattekopf, der gefühlt nicht mehr durch die Tür passte und dann das ganze Wochenende flach gelegen. Naja, und dann das übliche: Ich geh nicht zum Arzt, kuriere mich nicht aus und gehe jeden Tag fleißig zur Arbeit. Bis auf den einen Tag, wo mein Double Chocolate-Müsli tatsächlich ein
zweites Mal schokoladig geschmeckt hat und ich mich dann lieber von
einer Kollegin hab Heim bringen lassen. War am Nachmittag dann aber wieder alles gut. Und so schleppe ich das zwei Wochen mit mir rum und dann geht's langsam weg und der September ist fast rum.
Der Freund hatte dann noch Geburtstag. Ich wollte ihm ein Abo einer Satire-Zeitschrift schenken, aber zum Glück hab ich den
Eulenspiegel erstmal gekauft, weil ich nicht wusste, wann dann das erste Exemplar mit der Post kommen würde. So konnte ich mal vorher drin rumblättern und feststellen, dass es absolut nicht mein Ding ist. Nee, so wirklich nicht! Vielleicht hätt' ich noch eine Titanic-Ausgabe kaufen sollen, dann hätte er den Vergleich gehabt. Aber jetzt ist er sowieso erstmal weg, der Freund. Mal wieder auf Dienstreise. Diesmal in Italien... Ich hab eindeutig den falschen Arbeitgeber. Haltern am See und Gießen vs. Suzhou (China) und Cetraro (Italien)...
Um mir die Zeit nicht zu einsam werden zu lassen, war ich dann noch mit Freunden in der
Soupbar Summarum in der Münzgasse zum All you can eat. Wollte ich erst gar nicht mitmachen. Ich meine, Suppen und All you can eat? Aber dann hab ich die sechs Suppen gesehen und dachte, mmh, welche davon esse ich denn jetzt? Die klingen alle so lecker! Und dann musste ich sie doch alle probieren. Und bis auf die Indische Tomatensuppe, die mir zu sehr nach Weihnachten geschmeckt hat, waren sie auch alle super lecker! Kann einen Besuch dort also nur empfehlen!
Auch empfehlen kann ich einen Besuch in
Torgau, wenn ihr mal einen sonnigen Nachmittag lang sonst nichts zu tun habt und nicht so weit weg ausfliegen wollt. Da gibt's nen nettes Schloss, von dessen Hausmannsturm man eine schöne Aussicht hat, und ein altes Haus mit Decken- und Wandmalereien aus dem 16./17. Jahrhundert (Man bekommt sogar einen Handspiegel, damit man sich nicht den Hals verrenkten muss, um an die Decke zu starren!). Außerdem gibt's da viel Elbe und viele Schafe an der Elbe! Mehr als ein Nachmittag wird's dann aber auch nicht. Da hat man im Prinzip alles gesehen von Torgau und kann wieder Heim fahren :-)
So, das also war der September und ich werde meinen Oktober jetzt damit verbringen
Elementary zu schauen. Die Sherlock-Holmes-Variante gefällt mir auch sehr gut, besonders der Sherlock. Der ist ein klitzekleines bisschen menschlicher als der BBC-Sherlock, aber darüber, welcher der attraktivere ist, bin ich noch zu keinem Urteil gekommen...