Mittwoch, 1. Oktober 2014

Hamburg? HAMBURG!

Dass es dieses Jahr mal mit dem Ausflug zur Ostsee geklappt hat, kam ja nicht von ungefähr. Grund war der längst überfällige Hamburgbesuch. Seit fast einem Jahr wohnt die Freundin dort und... WAS? Schon fast ein Jahr und wir waren noch nicht dort? Das mussten wir also schleunigst ändern und haben ein Wochenende klar gemacht. Und wenn man dann schon mal dort oben ist, kann man eben auch ein paar Tage vorher noch schnell an die See, um pünktlich Freitagnachmittag mit dem Berufsverkehr nach Hamburg reinzufahren. War auch fast so schlimm, wie es sich anhört, aber eigentlich nur, weil scheinbar das ganze Viertel durch Baustellen abgesperrt war. Denn die Freundin wohnt ja auch mittendrin in Hamburg.
Mittendrin heißt in diesem Fall mitten zwischen Bürogebäuden. Gruselig am Wochenende, weil dann dort alles still und leer ist und man schon vergessen hat, dass man mitten in Hamburg ist, noch bevor man richtig angekommen ist. Das und die WG-Wohnung, die an zwei Seiten komplett mit Terrasse umgeben ist (!!!), haben mich gleich schon mal geflasht :-)
Der Freitagabend begann dann mit einem Croque im - laut Freundin - allerbesten und allerleckersten Croque-Bistro der Stadt in der Langen Reihe. Da in Hamburg gerade das Alstervergnügen stattfand, war ordentlich was los und wir saßen dann später an der Kleinen Alster beim Rathaus und lauschten einem Konzert von einer Freundin der Freundin. "Lieblingsfarbe Schokolade" - ein feiner Name. Und feine Musik machen sie auch noch. Hat viel Spaß gemacht zuzuhören! Im Regen und durch Straßen, die ich im Hellen vermutlich nicht wiedergefunden oder -erkannt hätte, sind wir dann Richtung Zuhause geschlendert, noch auf ein Bier in der Stammkneipe der Freundin eingekehrt und dann im Bett versunken.
Lieblingsfarbe Schokolade
Den Plan für den nächsten Tag hatte die Freundin sich schon überlegt: Ein Spaziergang um die Außenalster, ins Planten un Blomen, durchs Karolinenviertel, die Schanze entlang, dann mit der Bahn raus nach Blankenese, um dort im besten Café das beste Stück Kuchen zu essen und am Abend mit einem guten Film in der WG rumlümmeln. Na, da sagen wir doch nicht Nein! Das hört sich nach einem ordentlichen Programm an und selbst das anfangs noch schlechte Wetter konnte uns nicht abschrecken, ihn in die Tat umzusetzen.
An der Außenalster ist es wirklich schön. Auf der Seite des Alsterparks noch viel mehr als an der Schönen Aussicht. So viel Grün und so viel Wasser überall! Herrlich!
Daniel geht seinem Hobby - der Entenjagd - nach :-)
Schaukeln mit Blick auf die Außenalster! *yeah*
Da hab ich einen Geocache im Alsterpark gesucht ...und gefunden!
Dann sind wir irgendwie im Botanischen Garten gelandet und just in dem Moment, in dem die Sonne herauskam, beschlossen wir, erstmal ins Tropenhaus zu gehen :-) Natülich war die Sonne auch just in dem Moment wieder weg, als wir wieder herauskamen, aber das machte nichts. Das Tropenhaus war trotzdem cool und der Botanische Garten, bzw. der Park da so drumherum sehr schön.
Im Botanischen Garten
Im Tropenhaus
So sehen Nacktsamer aus
Die Freundin und ich
Dann sind wir am Landgericht vorbei ins Karolinenviertel gegangen. Ach, na das war ja was für mich! Ein kleiner Flohmarkt, Street Art so weit das Auge reicht, Lädchen an Lädchen. Den ganzen restlichen Tag hätte ich dort verbringen können, aber die Aussicht auf den besten aller Kuchen trieb uns voran. Sonst wären wir vielleicht auch noch in der Sofabar eingekehrt. Gemütlich sah es ja aus!
Dann ging es also die Schanzenstraße runter. Eine der Vergnügungs- oder auch Fressmeilen Hamburgs, glaube ich. Naja, fand ich jetzt nicht so spannend, obwohl ich schon ziemlich hungrig war. Aber dann sind wir ja endlich mit der S-Bahn nach Blankenese gefahren, dem Etepetete-Viertel Hamburgs. In Lühmanns Teestube habe ich das größte und leckerste Stück Kuchen gegessen, dass ich je auswärts gegessen habe. Naja, ich ess nicht allzu oft Kuchen im Café, aber alle anderen Kuchen in allen anderen Cafés haben jetzt keine Chance mehr, dagegen anzukommen. Mit vollen Bauch sind wir dann durch das Treppenviertel gerollt, runter an die Elbe, durch all die verwinkelten Gässchen, vorbei an den schönen, teuren Häusern. Respekt an die Leute, die da wohnen und ihre Einkäufe dahinschleppen müssen und vor allem ihr Haus dort wiederfinden, im schlimmsten Fall ja auch im Suff :-) Naja, so schön die Häuser und die Elbe da auch sein mögen, die Aussicht auf das Airbus-Werksgelände ist ziemlich unschön.
In Blankenese
Total nach Plan haben wir den Rest des Abends dann in der WG rumgegammelt, auf den vielen Sofas vor der Kinowand und haben Harold und Maude geschaut. Schöner Film! Und dann noch Die unendliche Geschichte. Wie lange hatte ich den schon nicht mehr gesehen. Das war ein toller Abschluss für einen noch tolleren Tag!

Nach einem opulenten Frühstück sind wir am Sonntag dann in Richtung Michel aufgebrochen, also zur Kirche Sankt Michaelis, bekanntes Wahrzeichen der Stadt Hamburg. Für einen wahnsinnig übertriebenen Preis von fünf Euro, den man aber nun mal in Kauf nimmt, wenn man nun mal im Urlaub ist, durften wir dann auf den Turm kraxeln und die wirklich schöne Aussicht bei Sonnenschein genießen. Da taten die fünf Euro ein wenig weniger weh, aber geschmerzt haben sie trotzdem. Aber, naja, der Freund konnte sich dort eine Münze pressen und für ihn war damit alles andere wieder gut :-)
Blick Richtung Reeperbahn und Fischmarkt, links der Hamburger Hafen
Ganz links die Außenalster, in der Mitte das Rathaus, bei den hohen Bürohaustürmen rechts hinterm Rathaus wohnt die Freundin
Blick auf die Speicherstadt und die Hafencity dahinter und natürlich die sagenumwobene Elbphilarmonie ganz rechts
Da wir Reeperbahn und Fischmarkt dann schon von oben gesehen hatten oder zumindest mal in die richtige Richtung geschaut haben, beschlossen wir, da nicht hinzulaufen. Wozu auch? Für den Fischmarkt war es zu spät und für die Reeperbahn zu früh. Also sind wir zur Speicherstadt und der angrenzenden Hafencity gelaufen und dort gefühlt jede Straße einmal hoch und die nächste wieder runter. Es ist aber wirklich schön und sehenswert dort. Die modernen Häuser um den Sandtorhafen und ganz besonders den krasse Gegensatz zu den monotonen Backsteingebäuden der Speicher fand ich beeindruckend. Aber so schnieke die Häuser dort auch sind, wohnen wollen würde ich dort nicht. Die Aussicht auf den Hafen finde ich nun nicht so hübsch.
Natürlich haben wir zwischendurch auch nach ein paar Geocache-Dosen Ausschau gehalten. Die Freundin war ein klitzekleines bisschen davon angefixt und hat beim Suchen ganzen Körpereinsatz gezeigt, als sie sich auf den Kai legte um drunterzuschauen :-) Zur Belohnung sind wir dann ins Unilever-Haus gegangen, um uns an der Langnese Happiness Station eine Leckerei zu gönnen. Ich hab zum ersten Mal Frozen Joghurt gegessen und es hat mir ziemlich gut geschmeckt!
Speicherstadt in Hamburg
In der Hafencity, am Sandtorhafen
Und nochmal ein Bild aus der Speicherstadt
Irgendwie zog der Tag ziemlich schnell dahin und ehe wir es uns versahen, war es Nachmittag und Zeit, noch was zu essen und dann leider schon wieder nach Leipzig aufzubrechen. In der Nähe vom Hansaplatz sind wir dann zu Otto's Burger gegangen. Der Mitbewohner der Freundin hatte ihr das als sehr lecker empfohlen. Naja, lecker war es ja auch, aber bei dem Preis habe ich ja mindestens einen 15 cm-Durchmesser-Burger erwartet. Stattdessen war es so ein kleines Ding a lá Mäccis-Hamburger. Ist also nicht unbedingt weiter zu empfehlen. Aber satt und noch voller toller Eindrücke von Hamburg konnten wir uns dann auf den langen Heimweg machen. Ölnachfüllen und Stau auf der A7 haben das ganze leider etwas verzögert, aber über die Bundesstraße sind wir dann auch irgendwann müde, aber zufrieden in Leipzig angekommen.

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