Dienstag, 14. Oktober 2014

Jetzt auch Nähen!

Seit zwei oder drei Jahren steht sie bei mir rum. Ein schwerer Metallkoloss in einem großen Transportkoffer. Die rede ist von der Nähmaschine, die ich von meiner Tante geerbt habe. Bekanntermaßen bin ich ja eine begeisterte Handarbeiterin, aber zum Nähen bin ich noch nicht gekommen. Das habe ich bisher meiner Schwester überlassen. Nun war aber nicht bekannt, ob die Maschine überhaupt noch geht, oder nicht. Immerhin hat sie so an die fünfzig Jahre auf dem Buckel. Also hatte ich sie schon einmal aufgebaut, um sie auszutesten. Bei dem Aufbauen ist es allerdings geblieben. Sie ist dann eine Weile eingestaubt, bevor ich beschlossen habe, sie wieder in ihrem Koffer zu versenken.
Vor einiger Zeit habe ich aber das Buch Rock-Festival von Mme Zsazsa in die Hand bekommn und seitdem immer wieder gedacht: "Ach, ich trag' so gern Röcke! Wenn ich mir die doch selbst nähen könnte!" Also schwor ich mir, wenn ich das nächste große Strick- oder Häkelprojekt beendet habe, dann werde ich das mit der Nähmaschine nochmal ernsthaft probieren.
Mit Anleitungsheft und Youtube kriegt man alles zum Laufen, auch die 50 Jahre alte Nähmaschine.
Gesagt, getan und dank der zum Glück noch vorhandenen Anleitung wusste ich auch bald, was zu tun ist, um das Ding zum Laufen zu bekommen. Vor dem Starten habe ich mit dem Staubsauger vorsichtig den Staub aus dem Getriebe entfernt. Trotzdem stiegen beim ersten Antreten kleine Rauchschwaden auf. (Ich hab mir jedenfalls eingeredet, dass sie vom Staub kamen.) Ohoh! Sicherheitshalber habe ich mir dann eine Decke geholt, um sie im Falle des Falles zum Löschen parat zu haben. Es hat dann aber nur noch ein bisschen komisch gerochen, aber nicht mehr gequalmt.
Das, was mir am Nähen immer am kompliziertesten vorkam - nämlich das Fadeneinfädeln, hab ich irgendwie hinbekommen und dann die ersten Nähversuche unternommen. Erstmal nur gerade Linien auf Stoffresten, dann Zickzack-Nähte in allen Breiten- und Abstandsvariationen (Zickzack kann diese Maschine nämlich trotz ihres hohen Alters schon!) und dann habe ich den Saumfuß entdeckt. Sieht abenteuerlich aus und anhand des Textes in der Anleitung hab ich das auch nicht hinbekommen, aber zum Glück gibt's ja Youtube, das einem alles erklären kann! Auch die Funktionsweise und das Benutzen eines Saumfußes. :-) Und das Ergebnis kann sich doch schon ganz gut sehen lassen, wie das Foto unten zeigt. Naja, bis auf die Tatsache, dass sich am Ende alles in Form eines großen Knotens verheddert hat...
Mein erster Saum, den ich mit dem Saumfuß genäht habe.
Jetzt bin ich jedenfalls auf der Suche nach Anfänger-Nähprojekten. Ein bisschen Übung braucht es schon noch, bis ich mich an einen Rock wagen kann. Stoffe sind ja nun auch nicht so wahnsinnig billig. Im Internet bin ich da bisher nicht so fündig geworden. Taschentuch- oder Tampon-Täschchen finde ich jetzt nicht so toll. Auch jegliche andere Form von Utensilo würde hinterher nur rumliegen; es sei denn ich brauch mal wieder spontan ein Geschenk. Vermutlich nähe ich erstmal eine Wimpelkette für den Balkon. Dann sieht es da ein bisschen fröhlicher aus. Aber dazu muss ich dann auch erstmal auf Stoffreste-Suche gehen. Bisher kann ich nur mit einem bunten Sammelsurium an Wolle dienen :-)

2 Kommentare:

Katha hat gesagt…

Ich hätte noch zwei alte kaputte Cord-Hosen rumzuliegen (lila und schwarz), falls du willst ;) Kann man bestimmt auseinanderschneiden

Kristin hat gesagt…

Die nehm' ich dir gern ab :-) Wenn ihr mal wieder in Leipzig seid oder wir uns nach Erlangen verirren :-)