Dienstag, 3. März 2015

Es war einmal... 02/15

Auftakt des Februars war natürlich mein Geburtstag und die Vorbeitungen für den Geburtstagsbrunch. Darüber habe ich letztens schon geschrieben und die Links führen euch hin, falls ihr das nachlesen mögt :-)

Zwischendurch war noch Doktorandenstammtisch. Dieses Mal im Shady in der Körnerstr. - ein Café und Restaurant mit arabischer Küche und eigens aus Nazareth eingeflogenen Gewürzen. Der Aufwand lohnt; es war wirklich super lecker! Ich hatte gefüllte Zucchini mit einer Safran-Joghurt-Soße. Zuerst enttäuschte mich die geringe Größe des Gerichts ein wenig, aber der Schein trügte. Hinterher war ich pappsatt! Und auch die Getränkeauswahl kann sich sehen lassen. Natürlich kann man nicht alles probieren, aber die hausgemachten Limonaden kann ich sehr empfehlen!

Leider folgte dem fröhlichen Monatsanfang ein weniger schöner Besuch in der Heimat zur Beerdigung von Tante Hilde. Ich hatte einen Tag Urlaub genommen, um mit Bus und Bahn nach Hause zu fahren (erst hinterher fragte ich mich, warum ich nicht das Auto genommen hatte...)
Es war wirklich eine gelungene Beerdigung. Ich denke, das kann man so sagen, wenn man am Ende des Tages gar nicht mehr so traurig ist und mit Freude auf all die schönen Momente zurückblickt. Und das hat die Pastorin im Trauergottesdienst geschafft. Jedenfalls, was mich betrifft. Aber ich kam in ihrer Rede auch überdurchschnittlich oft vor. Das war mir ein wenig unangenehm vor den Verwandten, weil ich ja gar nicht dazugehöre, und sie das vielleicht unangebracht hielten. Aber Tante Hilde und ich, wir haben uns gut verstanden, vielleicht gerade weil wir nicht verwandt waren :-)
(FYI: Tante Hilde war, als ich ganz klein war, eine Art Kindermädchen für mich, weil ich gerade geboren wurde, als sie in Rente ging, und ich damit ihre neue Beschäftigung war. Als ich älter geworden bin, habe ich sie weiter besucht. Ich denke, hauptsächlich, um ihr Gesellschaft zu leisten. Wir haben früher immer Spiele gespielt und sind Eisessen gegangen. Seit ich nicht mehr zu Hause gewohnt habe, waren die Besuche natürlich ziemlich selten geworden. Telefonieren wollte sie nie, weil sie dachte, das wäre so teuer. Das Prinzip einer Telefon-Flatrate konnte ich ihr irgendwie nie verständlich machen. Aber ich werde wohl nie vergessen, wie wir telefoniert haben, als ich in Tschechien war. Sie war so beeindruckt, dass sie mich so klar und deutlich hört, als wäre ich im Nachbardorf und nicht in einem anderen Land :-) Ich hab ihr schon einmal einen Blogeintrag gewidmet.)
Super war auch die Heimfahrt nach Leipzig am gleichen Tag. Gemessen an der Seltenheit, mit der ich mit dem Bus von Gardelegen nach Magdeburg fahre, treffe ich doch häufig Leute dort, die ich nie erwarte. Dieses Mal war es ein ehemaliger Kommilitone, der nach dem dritten Bachelorsemester zu Chemieingenieurwesen gewechselt hat. Jetzt ist er demnächst mit dem Master fertig und hat zwei Jobangebote, zwischen denen er wählen kann. Da hat er definitiv was richtig gemacht! Ich freue mich für ihn!

Am folgenden Wochenende waren der Freund und ich auf der Haus-Garten-Freizeit-Messe. WTF?, denkt ihr jetzt vielleicht und, ja, ich kam mir auch ein wenig Fehl am Platz vor, aber wir haben die Karten von der Tanzschule geschenkt bekommen, um auf der Veranstaltungsfläche ein wenig zu tanzen. Das war recht spaßig und es war super sonniges Wetter, was in der Glashalle der Leipziger Messe total schön war! Fast schon wie Sommer! Die Messe an sich war aber nicht schön. Alles war sehr durcheinander und selbst wenn mich das thematisch interessiert hätte, hätte ich doch nie gewusst, wo ich was finde. Allgemein fehlte der Freizeit-Aspekt ein wenig. Ich dachte, vielleicht wären auch ein paar Outdoor- oder Erlebnis-Anbieter vertreten, aber weit gefehlt. Eigentlich ging es um Inneneinrichtung, Dächer, Fenster, Gartentore und Pools. Ein paar Gartensachen, ein wenig Kochkram (hauptsächlich fancy, buntes Plastik- und Gummi-Küchenzubehör) und diese verdammten Zaubermalstifte an jeder Ecke (was auch immer die da verloren hatten). Am Abend waren wir noch auf einer Geburtstagsfeier. Man, wie lange war ich nicht mehr in einer dieser Studentenkneipen unter den Wohnheimen? War ziemlich cool und es gab Gisela!

Naja, viel Handarbeitszeug hab ich im Februar vollendet. Typische Winterbeschäftigung. Aber über das meiste hab ich schon im Laufe des Monats gebloggt: Die Babyschühchen, die Handyhülle, das Schweinchen-Kissen und das Strick-Kuschelkissen.
Alles verschenkt! Ich muss endlich mal Labels besorgen, die ich an meine fertigen Stücke nähen kann. Dann sehen die professioneller aus und ich hab sozusagen meine eigene Marke kreiert. Mir ist nur noch kein cooler Name oder kein tolles Logo eingefallen. Vielleicht mach ich's wie die Leute von H&M. Das sind doch auch die Namen der Gründer, oder? Dann nenn ich mich einfach K :-)

Die Einweihungsfeier übrigens, für die das Schweinchen-Kissen war, war schön. Voller Kinder und zwischendurch habe ich den Überblick verloren, wie viele es sind, aber die waren hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt. Wir konnten leckeres Essen genießen und nett quatschen. Auch wenn das eigentlich erst zum Ende hin nett wurde; vorher waren's irgendwie zu viele Menschen. Je größer die Menschengruppe, desto schwerer fällt es mir, mich da in Gespräche einzubringen. Sechs Leute ist OK, acht geht vielleicht auch noch, aber alles darüber stresst mich meistens ziemlich. Ach ja, und ich hab mal wieder mein Feingefühl für Kinder bewiesen und eines fallen lassen... Huch! Jetzt weiß ich, dass so kleine Kinder noch nicht allein auf einem Stuhl sitzen können. Wieder was gelernt! Dem Kind geht's aber prima; ist nichts passiert und ganz allein meine Schuld war's auch nicht. Ein zweite Person und ein Kopfmassage-Dings spielten auch noch eine Rolle.

Außerdem im Februar: Otoniels Promotionsverteidigung und die anschließende Feier im Schlechten Versteck (btw, herrlicher Name für eine Kneipe!). Ich war schon eine halbe Stunde zu spät, doch als ich ankam, waren trotzdem nur drei meiner Kollegen da. Keine Spur von Oto oder seinen spanischen und mexikanischen Kumpels. Irgendwie typisch, ne? ;-) Als zwei weitere Kollegen da waren, aber Oto eine Stunde nach der verabredeten Zeit immer noch nicht, dachten wir, wir wären im falschen Lokal. Irgendwann schlug er dann doch noch auf und wir stellten fest, dass auch ein paar seiner Freunde schon da gewesen waren, allerdings in einem weiter hinten versteckten Raum. Als wir dann alle zusammengefunden hatten, haben wir auf Otos bestandene Promotion angestoßen, er hat die Gitarre rausgeholt und noch einmal sein Pflanzenkläranlagen-Lied für uns gesungen und es war ein schöner Abend, um sich gebührend von ihm zu verabschieden.

Im Februar war ich nach sieben Jahren, die ich jetzt schon in Leipzig wohne, zum ersten Mal im UT Connewitz. Das ist ein altes Kino, ziemlich baufällig, aber gerade das ist das schöne daran; dass es Leute gibt, die sich dieses schönen Gebäudes annehmen, es wieder auf Fordermann bringen, Veranstaltungen organisieren. Ich war mit einer Freundin dort, um Die Abenteuer des Prinzen Achmed zu schauen. Ein Animationsfilm im Scherenschnitt-Stil aus dem Jahre 1926 mit Live-Musikbegleitung. Das war total super! Ich liebe Stummfilme mit Live-Musik dazu. Und noch mehr steh ich auf Scherenschnitt-Optik. Das tolle ist: Das ganze gibt's auch auf Youtube und ihr solltet euch das unbedingt ansehen!

Der Februar endete mit einem langersehnten und viel zu lange aufgeschobenen Besuch in Berlin. Das aber n andern Mal :-)

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