Samstag, 28. Februar 2015

Einweihungsgeschenke zum Selbstmachen!

Kurz vorm letzten Wochenende: 
"Du, Samstag die Einweihungsfeier geht dann um drei los."
"OK!
...
Müssen wir da noch n Geschenk besorgen?"
...
*zirp*
...
"Verdammt!"

Wieso passiert mir das immer wieder, dass ich in letzter Minute ohne Geschenk dastehe? Wieso? Ist ja nicht so, dass sich Geburtstage ein Jahr im Voraus ankündigen. Und auch diese Einweihungsparty stand seit Mitte Januar im Kalender. Das Problem ist gar nicht so sehr das Kein-Geschenk-Haben (andere Leute fahren da kurz in die Stadt und haben fünf Minuten später ein universell einsetzbares Geschenk in der Hand), sondern das Ich-Verschenk-Doch-Am-Liebsten-Was-Selbstgemachtes! Und das trotz extremer Zeitnot.
Aus dem großen Fundus
alter Handarbeiszeitschriften
meiner Mama: "handarbeit"
aus dem Jahre 1975.
Also überlege ich lange hin und her, was es denn werden soll, und werfe all meine anderen Pläne über Bord, damit ich noch genug Zeit habe, das zu schaffen. Zum Glück war die Ideenfindung dieses Mal dank meiner derzeitigen Kissen-Phase nicht allzu lang. Ich erinnerte mich schnell an diese alte Ausgabe "handarbeit", die ich von zu Hause mitgenommen hatte und in der diese coolen genähten Kissen waren. OK, an meinen Nähmaschinen-Künsten habe ich noch nicht weiter gefeilt und mein Erstlingswerk lag noch unvollendet daneben und sollte wegen der Unprofessionalität (und der Tatsache, dass es aus altem Bettzeug ist) eigentlich nicht verschenkt werden, aber dieses Kissen würde dann ja genaugenommen gar nicht mehr mein Erstlingswerk sein (auch wenn's das erste vollendete ist) und ich muss es ja auch nicht unbedingt aus Bettzeug nähen.
"... schnell ein schönes Geschenk
für Enkel, Nichten und Neffen"
betitelt die Handarbeitszeitschrift
Oder für Einweihungsfeiern, beschließe ich.
Die Wahl fiel dann auf das Schwein, weil Schweine einfach mal cool sind. Mein Stoffdepot bot außer dem Bettzeug leider nicht allzu viele Alternativen. Hauptsächlich Vorhangreste, weil die bei IKEA ja immer drei Meter lang sind. Gut, auch türkise Schweine sind nicht weniger cool.
Zum Glück fällt's freitags auch gar nicht weiter auf, wenn man mal früher Feierabend macht und so hatte ich den späten Nachmittag schon zum Werkeln und Zuschneiden und Sticken und Einfädeln und Aufspulen und Nähen und wieder Auftrennen und nochmal Nähen. Es war nicht so leicht. Die Nähmaschine und ich, wir wollen einfach nicht so recht warm werden miteinander.
Dafür kann sich das Ergebnis aber doch sehr gut sehen lassen, finde ich. Immerhin entsprach es meinen Kann-Verschenkt-Werden-Kriterien, aber das könnt ihr auch selbst beurteilen:
Das Schweine-Kissen
Die Farbe türkis, die Nase schief, aber unverwechselbar ein Schwein. :-)
Am wichtigsten: Es gefiel auch den Beschenkten, die Freude war groß und das Kind hat es gleich in Beschlag genommen und meine Nähfertigkeiten auf den Prüfstand gestellt. Kleinkindhände können nun mal das Kissen noch nicht umfassen. Da würd ich auch das Ohr nehmen! :-)

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