Sonntag, 1. März 2015

Von der Idee zum fertigen Kissenbezug

Am 29. Februar hatte meine russische Brieffreundin Geburtstag. Da sie mir seit vorletztem Jahr immer total coole Geburtstagsgeschenke macht (z.B. ein Mumins-Handtuch) und ich ihren Geburtstag letztes Jahr total vergessen habe, war ich dieses Jahr natürlich ein bisschen in Zugzwang. Aber das passte grad ganz gut mit meiner Handarbeits- und Kissenphase zusammen. So ein gestrickter Kissenbezug ist bestimmt super kuschelig und lässt sich auch gut mit der Post verschicken, dachte ich bei mir. Schritt Nummer eins - Ideenfindung - war also abgehakt.
Vor kurzem habe ich in der Bibliothek ein Buch namens Fashion Stricken ausgeliehen. Darin führt die Designerin Emma Robertson hinter die Kulissen des Design-Prozesses von 15 Strickprojekten; Kleidung und Accessoires; von ihren Inspirationen über erste Entwürfe auf dem Papier und verschiedene Musterstücke mit unterschiedlicher Wolle und Mustern bis hin zum fertigen Produkt. Die Anleitungen zum Nacharbeiten sind natürlich auch enthalten. Begleitet wird das ganze von sehr schönen Fotos, die mal das Chaos in ihrem Studio und natürlich auch immer das fertige Stück, getragen zusammen mit anderer Kleidung, zeigen. Ein ziemlich cooles Buch, das mich sehr inspiriert hat. Vor allem, was verschiedene Muster angeht.
Ich weiß nicht, ob es an dem Buch lag, aber während meiner Arbeiten an dem Kissen habe ich mich auch wie eine kleiner Designerin gefühlt. Und mein Schreibtisch sah auch eindeutig danach aus :-)
Muster über Muster, um das richtige zu finden
Auch wenn es nur um ein Kissenbezug ging, wollte ich verschiedene Muster ausprobieren. Man kommt doch so selten in die Gelegenheit abgefahrene Muster zu stricken. Dabei hab ich es ja noch relativ einfach gehabt, denn verschiedene Wolle habe ich nicht noch ausprobiert. Ich habe genommen, was mein enormer Vorrat für einen kurscheligen Kissenbezug hergab. Nach vielen Abenden Musterstricken konnte ich mich dann auf eines einigen (die schrägen Streifen unten links im aufgeschlagenen Musterbuch auf dem Foto oben), stellte dann aber mit erschrecken fest, dass es ganz schön lange dauert zwei Mal 40 x 40 cm zusammenzustricken. So viel Zeit blieb mir leider nicht mehr und weil ich grad vorher meine Nähmaschine für das Schweine-Kissen bemüht hatte, fand ich schnell die Lösung, die Rückseite des Kissen einfach aus Stoff zu machen. Wolle und Stoff mit der Nähmaschine zusammen zu nähen ist zwar nicht so einfach, aber es ging irgendwie und das das alles ein wenig schief geworden ist, fiel gar nicht mehr auf, als dann ein Kissen im Bezug steckte. Oder findet ihr, dass das schief aussieht?
Das fertige Kissen, halb Strick, halb Stoff, aber rundherum kuschelig!
Und nochmal von der Seite :-)
Das Ergebnis fand ich dann eigentlich so cool, dass ich es am liebsten selbst behalten hätte. Aber das sind ja bekanntlich die besten Geschenke und so habe ich es schweren Herzens dann doch auf den weiten Weg nach Finnland geschickt. Auch, weil ich wusste, dass ich mir prinzipiell noch so ein Kissen anfertigen kann. Denn da ich ja nun nur die Vorderseite gestrickt habe, habe ich noch Wolle übrig, die für 40 x 40 cm reichen müsste.Aber dann geht der ganze Design-Prozess natürlich von vorn los :-)

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