Im September war allerdings auch nicht viel los, sodass das kein Mega-Projekt wird.
Der Freund war eine ganze Woche auf Dienstreise in Aachen. Ich hab die Zeit zum Arbeiten genutzt. War ein bisschen Bouldern, aber allein ist das wirklich nicht der Renner. Keiner, mit dem man in den Pausen quatschen kann, keiner, der einen ein bisschen triezt, damit man am schwierigen Problem dranbleibt und sich nicht einfach aus der Fülle an Routen die nächste einfache raussucht. (Das ist der Vorteil am Boulderbereich im Kletterturm in Mockau; da gibt's nicht so viel Auswahl, so dass man sich früher oder später den schwierigen Sachen stellen muss.) Ich hab meinen ganzen Freundeskreis hoch und runter gefragt, aber scheinbar hat niemand Zeit und/oder Lust regelmäßig bouldern zu gehen. Daher hab ich mich jetzt doch beim Hochschulsportkurs angemeldet. Geht aber erst Ende Oktober los. Mal sehen was das wird.
Der September-Stammtisch war im "Anna Rosa" direkt hier bei mir um die Ecke am Lene-Voigt-Park. Das italienische Restaurant gibt's da schon jahrelang, aber mir ist es noch nie aufgefallen. Umso besser, dass ich jetzt mal da war und festgestellt habe, dass die Pizza dort sehr lecker ist. Gut, ich kann niemandem empfehlen, eine Johannisbeersaftschorle zu trinken (ich möchte gar nicht wissen, was da drin herum schwamm), aber Cola geht immer.
Außerdem hab ich im September meine erste internationale Konferenz besucht. *Uuuh* Internationale Konferenz! Wer denkt, ich hätte jetzt ein Stück mehr von der Welt gesehen, liegt leider falsch. Die Konferenz fand zu meinem Leid in Leipzig statt. Nichts mit Reisen und n Tag Urlaub dranhängen. Vor zwei Jahren war sie in Barcelona, in zwei Jahren wird sie in Oslo sein... und ausgerechnet dieses Jahr ist sie in Leipzig... Meinem Chef sei Dank... Der hat sie hierhergeholt. Das bedeutete nicht nur kein Reisen, sondern auch Helferaufgaben für uns. Nicht weiter tragisch, so konnten wir die Anmeldegebühr sparen, aber es war am ersten Tag mit den ganzen Posterwänden und -rahmen doch ziemlich stressig und ich hab vom Programm nicht viel mitbekommen. Dafür hab ich an den anderen Tagen viel spannendes gehört über ionische organische Verbindungen (die zwei Sessions hab ich technisch betreut) und über Atmosphärenchemie (das hab ich mir freiwillig angehört; ist mal was anderes als immer nur Abwasservorträge). Mein eigenes Poster war nicht so reich besucht. Ein Herr war da, der meinte, ich könne das alles gar nicht so machen, weil die Reaktion doch reversibel ist und dann ist alles anders. Ich konnte ihn auf Englisch irgendwie nicht direkt überzeugen, dass das keinen Unterschied macht, aber am nächsten Tag kam er nochmal und meinte, ich hab doch Recht... immerhin...
Davor war ich auch mal wieder zu Hause in der Heimat bei den Eltern. Dieses Mal auch mit dem Auto. Ganz allein! (Nicht so wie beim letzten Mal, als ich Zug gefahren bin, was ewig dauert und wo mich Paps immer noch im Nachbardorf abholen muss. Da hatte ich schlichtweg nicht daran gedacht, dass ich ja eigentlich auch das Auto nehmen könnte.) Ich hab ein bisschen mein altes Zimmer aufgeräumt, Zeug weggeschmissen und so. Eigentlich hab ich nur die alten Briefe meiner Brieffreundin aus Russland gesucht, die wir jetzt im Sommer in Finnland besucht hatten. Das waren aber gar nicht viele, aber dabei bin ich über andere alte Briefe und Tagebücher gestolpert und schon hab ich den ganzen Samstag mit Lesen vertrödelt. Manmanman, was einem so alles durch den Kopf gegangen ist damals. Verrückt! :-)
Ende des Monats bin ich dann nochmal richtig produktiv geworden. So sehr, dass ich in unserer Wohnung sogar die Fenster geputzt habe! Seit 4 1/2 Jahren wohnen wir jetzt hier und ich habe NOCH NIE die Fenster geputzt. Nun ist es aber in letzter Zeit mehrmals vorgekommen, dass ich in der Küche beim Essen saß und nicht erkannt habe, ob es draußen regnet oder nicht. Das war schon ein bisschen arg. Der Unterschied zwischen ungeputzt und geputzt ist schon sehr gravierend, auch was die Helligkeit in unserer Wohnung angeht. Plötzlich brauchen wir tagsüber gar kein Licht mehr ;-)
| Links ungeputzt, rechts geputzt. Dass das so viel Dreck ist, hätt' ich nicht gedacht. |
