Obwohl wir so verschwenderisch lange gefrühstückt hatten, war das Wetter in der Zwischenzeit nicht besser geworden. Es regnete und regnete. Also haben wir auf tripadvisor nach Museen in der Nähe geschaut, bzw. auf dem Weg nach Martorell (in der Nähe von Barcelona), wo wir für die kommende Nacht ein Hotel gebucht hatten. Wir entschieden uns für das Gaudí Centre in Reus, der Geburtsstadt des Architekten, unweit von Tarragona. Eine sehr gute Entscheidung! Das Museum muss ziemlich neu sein, denn es ist sehr modern. Jeder bekommt einen Audio Guide. Sogar Deutsch ist verfügbar. Damit kann man dann durch das Museum laufen und je nachdem, wo man steht, erzählt einem das Gerät den passenden Text. Funktioniert alles mit Sensoren. So lernten wir also alles mögliche über Antoni Gaudí, den vermutlich berühmtesten Architekten Kataloniens und den Erschaffer der Sagrada Família in Barcelona, die ich vor zwei Jahren während meiner Durchreise dort schon bestaunen konnte. Aber der Herr Gaudí hat ja auch noch andere tolle Sachen gestaltet. Ein paar Wohnhäuser in Barcelona oder den Park Güell z.B., die allesamt als kleine Modelle ausgestellt waren, an denen irgendwelche architektonischen Besonderheiten gezeigt wurden. Z.B. konnte man es auf das Modell der Arkaden des Park Güell regnen lassen, um zu sehen was für ein gut durchdachtes Regenwassersammelsytem der Herr Gaudí dort eingebaut hat.
Am besten fand ich eine Fotoausstellung, die jeweils architektonische Details von Gaudís Werken mit einer Naturaufnahme gegenübergestellt hat. So haben sie gezeigt, wovon er sich hat inspirieren lassen. Baumstämme, Schneckenhäuser, Blüten.
Es gab auf jeden Fall eine Menge zu entdecken, auszuprobieren und zu lernen, und am Ende war ich so begeistert, dass ich mir gern ein Buch über Gaudí und die Geometrie in seinen Werken gekauft hätte, aber das Museum hatte leider keinen Shop und später hab ich auch herausgefunden, dass es solch ein Buch, wie ich es gern hätte, gar nicht gibt.
Als wir aus dem Museum kommen, regnet es immer noch, aber immerhin ist es spanische Mittagszeit, also um zwei, und wir gönnen uns ein Pilzrisotto in einem kleine Restaurant. *mjam mjam* Und zum Nachtisch eine Mandelcreme! Also von leckerem Essen verstehen die Katalanen etwas!
Danach wollten wir dann eigentlich nach Martorell ins Hotel fahren, aber das Auto hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nicht nur, dass wir wegen der Feuchtigkeit schon wieder fast nichts gesehen haben, ständig stockte und ruckelte es, weil sich das Auto verschluckte. Bis es dem Freund zu viel wurde und er den ADAC anrief. Es folgte ein Abenteuer in vier Akten: Warten auf den Abschleppdienst, Schleppeldischlepp nach El Vendrell, Warten in der Werkstatt mit dem Höhepunkt "Die Mechaniker finden nichts. Lasst uns eine Testfahrt machen" und der großen Auflösung. Es war doch was, aber nur die falschen Kabel an der Zündkerze, weshalb die am Kaputtgehen war. Wieder mobil und um ein wenig Geld erleichtert können wir dann endlich weiter und kommen erst spät in Martorell an.
Martorell ist keine besondere Stadt. Wir campierten dort nur, weil es dann nicht mehr weit war zu unserem Ziel am nächsten Tag, aber weitaus billiger, als hätten wir direkt dort genächtigt.
Unseren letzten Tag in Katalonien wollten wir nämlich nutzen, um zum Monestir de Montserrat zu wandern. Das ist sozusagen DIE Sehenswürdigkeit in Katalonien. Nach Barcelona natürlich. Aber weil es von Barcelona nicht sehr weit weg ist, kommen Unmengen Touristen dorthin. Es ist ein Kloster im Felsengebirge namens Montserrat. Das heißt zersägter Berg und genauso sehen die Felsen auch aus. Und man kann das Massiv von Barcelona aus schon sehen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
| Die beeindruckenden Felsen des Montserrat-Gebirges |
| In Monistrol de Montserrat |
| Aussicht auf dem Weg zum Monestir de Montserrat - das im Vordergrund ist übrigens blühender Rosmarin |
| Ungewöhnlicher Ort für Abwasserrohre |
Hier noch ein paar Eindrücke aus den Montserrat-Bergen:
| Aussicht vom Monestir de Montserrat |
| Moderne Gebäude, die sicher nicht zum Kloster gehören, sondern Hotels und Restaurants sind |
| Diese Felsformation ist ein typisches Postkartenmotiv |
| Blick auf das Kloster |
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