Ohne unsere üblichen Startschwierigkeiten ging es natürlich nicht: Wofür braucht man denn hier ein Ticket? - Denn große Teile des Geländes, auch hinter dem Ticketshop, kann man einfach so begehen. Aber wir stellten dann schnell fest, dass es da Grenzen gibt, also haben wir uns ein Ticket besorgt. Und wo ist denn hier jetzt der Eingang, wo wir mit unserem Ticket weiterkommen? Scheinbar gibt es zu bestimmten Uhrzeiten Führungen, aber die haben wir doch gar nicht bezahlt... Achso, ja, man kommt nur mit einer geführten Gruppe in das Kloster, kann sich dann einzelne Abschnitte selbstständig anschauen, muss aber dann immer mit der Gruppe weiter. Denn schließlich ist das ja noch ein aktives Kloster und frei rumlaufende Touristen würden den religiösen Tagesbetrieb vermutlich auf den Kopf stellen. Vielen Dank für die Info. Dann kann es ja endlich losgehen!
Nacheinander werden wir also durch die einzelnen Abschnitte des Klosters geleitet. Die kleine deutsche Broschüre, die wir am Eingang erhalten haben, erzählt uns, dass das Kloster im 12. Jahrhundert gebaut wurde und in den nachfolgenden Jahrhunderten immer wieder Erweiterungen stattfanden. Es stellt ein "herausragendes Beispiel der zisterziensischen Klosterarchitektur" dar und in seiner ganzen Geschichte gab es nur rund hundert Jahr (1835 - 1940), in denen es nicht von Mönchen bewohnt und genutzt wurde.
Zunächst können wir den Kreuzgang besichtigen (*WHOHOO* Kreuzgang! Ich liebe Kreuzgänge!) und die von ihm abgehenden Räumlichkeiten, wie die Küche, das Refektorium der Mönche oder die Bibliothek.
Dann geht es in die Hauptkirche, die an sich sehr schlicht ist, weshalb die Königsgräber und das Altarbild umso beeindruckender wirken. Unvorstellbar, dass der Erschaffer acht oder neun Jahre an dem Altarbild über die Heilige Maria von Poblet gearbeitet hat!
Danach werden wir ins riesige Dormitorium im Obergeschoss geführt. Ganze 87 m lang ist es und keinerlei Säulen stützen das Dach in der Mitte. Über das Dach des Kreuzgangs schlendern wir dann noch an mehreren anderen hübschen Räumen vorbei, unter anderem auch durch den ehemaligen Weinkeller, bevor wir dann wieder auf den Vorplatz entlassen werden. Ein Blick zurück auf das große, abweisend wirkende Tor lässt mich schmunzeln, weiß ich doch jetzt, was sich dahinter für Schätze verbergen.
| Blick in die Bibliothek |
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