Hach, jetzt geht's los mit dem eigentlichen Urlaub, dem Wanderurlaub! Ab Dienstag, dem 11. Juni, hatten wir für den Rest der Woche super Wetter. Angefangen haben wir mit einer Wanderung in und um Oybin und auf den Berg Oybin. Die Wanderstrecke könnt ihr unten in der Karte sehen. Los ging's am Bahnhof der Schmalspurbahn, zu den Rosensteinen (Fotos von denen findet ihr auch unten in der Karte) und weiter zum Kelchstein, auf den man, wenn man ganz verrückt ist, auch klettern kann. Da muss man's aber schon ganz schön drauf haben, bei dem Überhang zu jeder Seite:
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| Der Kelchstein |
Dann sind wir zur Großen Felsengasse gewandert. Dabei kommt man am Muschelsaal vorbei, der zwar keine Muscheln enthält, aber bizarre Formen und Verwitterungen, die einen schon an eine Unterwasserwelt denken lassen:
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| Der Muschelsaal |
Die Große Felsengasse macht ihrem Namen wirklich alle Ehre. Felsen links und rechts und ganz hoch und abenteuerlich... und bei Sonnenschein für meine Kamera sehr schwer einzufangen, deshalb gibt's keine Fotos, die auch nur annähernd ausdrücken könnten, wie beeindruckend das alles war. Stattdessen zeige ich euch eine der vielen Felsformationen, die aussehen wie etwas. Also nicht, dass der Kelchstein nicht auch schon wie ein Kelch ausgesehen hätte, aber das ist nur halb so spannend, wie ein Fels, der aussieht wie eine Taube:
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| Die Taube |
Unser nächstes Ziel war der Scharfenstein. Von weitem sieht der gar nicht so beeindruckend oder hoch aus (deshalb auch lieber ein Foto von der Scharfensteinnadel), aber schon beim Hochklettern der steilen Leitern merkt man schnell, wie sehr man sich doch von unten täuschen kann und spätestens, wenn einem oben der Wind die Haare zersaust, bzw. gleich vom Stein pustet, möchte man doch eigentlich nur einen kurzen Blick auf die Aussicht werfen (wenn man schon mal da ist) und doch lieber schnell wieder hinunter. Und was sieht man von oben? Natürlich Oybin und den Berg Oybin (dieser dicke Felsenhaufen in der Mitte), was eine sehr hübsche Aussicht ist. Besonders mit diesen Wolkenfetzenschattenflecken! Aber so im Nachhinein hätten wir den Tag auch mit "100 verschiedene Ansichten von Oybin" betiteln können, so oft, wie wir aus verschiedenen Richtungen immer wieder auf den Ort gucken konnten :-)
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| Die Scharfensteinnadel |
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| Blick vom Scharfenstein auf Oybin |
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Vom Scharfenstein ging's dann zur Oybinaussicht. Wie gesagt, "100 verschiedene Ansichten von Oybin", aber sie war nicht so leicht zu finden und auf dem Weg dorthin sind wir über eine kleine Schlange gestolpert. Weiter lief der Weg durch die Kleine Felsengasse zur Böhmischen Aussicht. Da gab's dann ausnahmsweise mal nicht Oybin, sondern Polen zu sehen... und natürlich auch Böhmen, sonst wär der Name ja nicht gerechtfertigt. Das liegt dort ja alles dicht beeinander. Aber das polnische Stückchen Land fällt eben immer zuerst ins Auge, wegen des auffälligen, mitten in die Pampa gepflasterten
Kraftwerks Turów (Fotos in der Karte unten). Fein ist auch die
Google-Maps-Ansicht des Gebietes. Achtet mal auf den Verlauf der polnischen Grenze und die Tagebauten.
Von der Aussicht auf die Nachbarländer sind wir dann weiter zum Töpfer gewandert, wo wir am nächsten Tierformationsfelsen vorbeikamen, der, je nach Blickwinkel, sogar wie zwei verschiedene Tiere ausschaut:
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| So gesehen ist es eine Henne... |
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| ... und so doch eher ein Adler |
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Das eigentlich sehenswerte am Töpfer ist aber das großartige Felsentor, auf das man steigen kann, um hinunter zu gucken. Dort gibt's auch eine Gaststätte, aber bei unserem Glück hatten wir natürlich den Ruhetag erwischt. War aber auch ganz nett, denn so war dort fast nichts los. Überhaupt sind wir nur wenigen Wanderern begegnet, die dann auch durch die Bank weg alle Rentner waren. Aber OK, war ja auch mitten in der Woche und da kommt man nicht mal so aus Versehen im Zittauer Gebirge vorbei.
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| Das Felsentor am Töpfer |
Vom Töpfer führte uns der Weg dann noch an den Gratzer Felsen und der Krummen Tante vorbei (Fotos unten in der Karte) und hinab zur Teufelsmühle. Ich frage mich, warum Mühlen oft so heißen. Hat der Müller damals so unwahrscheinlich viel Getreide zu Mehl gemahlen, dass die Menschen dachten, das könne er doch nicht allein schaffen, sondern nur mit Hilfe des Teufels? Dann waren wir jedenfalls wieder im Tal und dort fährt die Schmalspurbahn, über die es bestimmt auch Interessantes zu berichten gäbe.
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| Die Schmalspurbahn im Zittauer Gebirge |
Damit war der erste Teil der Wanderung vorüber und wir sind kurz noch einmal zum Auto zurück, um die Wasservorräte aufzufrischen. Vom Parkplatz am Bahnhof sind wir dann durch den Hausgrund auf den Berg Oybin gelaufen, wo sich die Überreste der Burg Oybin befinden. Weil die Ruinen von außen schon so beeindruckend aussahen, haben wir den Eintritt investiert (Daniel hatte außerdem auch schon die Münzpresse auf dem Gelände erspäht) und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Eigentlich steht nicht mehr sehr viel, aber die Mauern, die man noch bestaunen kann und die mehrheitlich zur Klosterkirche gehören, sind unheimlich hoch (22 m sagt der Wanderführer) und auf der einen Seite zu 2/3 aus dem Felsen gemeißelt. Wenn ich mir dann vorstelle, wie die Bauarbeiter früher da mit Hammer und Meißel gesessen haben müssen, kann ich nur noch staunen.
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| Ruinen der Klosterkirche auf dem Berg Oybin |
Noch imposanter was Handgemeißeltes angeht, war aber eigentlich der Felsumgang um die Kirche drumherum, der nachträglich angelegt wurde. Ein bestimmt 10 m langer, 1 m breiter Gang, an dem die Felsen sicher 5 m hochragten; d.h., der also 5 m tief in den Felsen gemeißelt wurde! (Ich glaube, auch davon ist unten ein Foto.)

Die Burgruinen befanden sich fast alle an einer Seite des Felsens, aber der eigentlich Berg war noch viel größer und man konnte oben einmal drumherum laufen. Außer dem Gasthaus, wo wir einen leckeren Apfelstrudel gegessen haben, gab's da aber nicht mehr viel Spannendes zu sehen. Abgestiegen sind wir dann durch die Ritterschlucht (ich glaube, die ist ausnahmsweise natürlich entstanden und wurde nicht in den Stein gemeißelt; sicher bin ich mir aber nicht). Eine kleine Runde sind wir dann noch gewandert, und zwar zum Pferdeberg, der auf der anderen Seite vom Ort liegt, als wir vorher am Tag unterwegs waren. Von dort hatten wir nochmal eine sehr schöne abschließende Sicht auf die Burgruinen:
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| Der letzte Blick vom Pferdeberg auf den Berg Oybin und die Ruinen |
:-)
(Bevor ihr auf eines der Fotos klickt, öffnet die Karte lieber größer in
einem neuen Fenster, indem ihr den Link unter der Karte anklickt. Die
Bilder sind nämlich zu groß für dieses kleine Fenster und machen das
Navigieren in der Karte unmöglich.)
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