Demonstrieren in Jogginghosen! Das war mein Mittwoch letzte Woche.
Anlässlich des Internationalen Jogginghosentags hab ich meiner Jogginghose natürlich die Ehre erwiesen und sie ausgeführt, damit sie mal rauskommt aus ihrer Alltagstristesse auf unserem Sofa. Denn ich mag meine Jogginghose sehr und das hat sie sich verdient. Wenn man allerdings wie ich keinen Bürojob innehat, sondern einen Laborjob, fällt das gar nicht weiter auf, wenn man mal einen Tag in Jogginghose kommt. War auch in Ordnung.
Leider hatten sich für den Mittwoch auch die dummen Menschen von Legida angemeldet, die über den Ring spazieren wollten. Aber demonstrieren kann man auch in Jogginghose ganz gut. Das reicht der Hose dann auch gleich an Aufregung und Ausgang für das ganze Jahr bis zum nächsten Jogginghosentag.
Kalt war's gewesen, trotz Unterhose. Aber für kommenden Mittwoch - denn Legida hat trotz der zwei Niederlagen leider noch nicht eingesehen, dass sie in Lepzig keine Chance haben - merke ich mir vor, Winterschuhe anzuziehen und eine Kanne Tee mitzubringen.
Tja, sollte ich sonst noch was zur Legida-Diskussion beitragen? Ich finde das ganze ziemlich antrengend. Wieso ist es Menschen erlaubt, ihr offenkundig rassistisches und rechtextremes Gedankengut auf die Straße zu tragen, und damit eine ganze Innenstadt lahmzulegen und tausenden Menschen einfach nur im Weg zu sein? Warum gibt es Menschen, die ihre Augen davor verschließen, und behaupten, Pegida/Legida wäre weltoffen, denn schließlich stünde das E für Europa (by the way, es ist ebenso rassistisch Muslime aus Europa verbannen zu wollen, wie aus Deutschland)? Warum verschwenden wir unsere Zeit bei diesen Demonstrationen und Gegendemonstrationen, wo doch die eigentlichen Probleme im Wust der gegenseitigen Anschuldigungen untergehen? Welche Probleme sind eigentlich die "eigentlichen" Probleme? Wegen welcher Probleme gehen die Menschen hier zur Zeit denn überhaupt auf die Straße? Immerhin die letzte Frage kann ich für mich beantworten: Ich überlasse die Straße nicht den Nazis! Und was anderes sind die Leute von Legida nicht. Zu der Einsicht bin ich mittlerweile gekommen. Auch wenn da vielleicht Menschen dabei sind, die grundsätzlich vielleicht gar nicht so denken, sondern nur ein paar dieser Legida-Gedanken, oder sagen wir eher Ängste, teilen. Denn eigentlich haben diese Menschen doch nur Angst. Dann sollen sie sich doch andere Mittel und Wege suchen und sich nicht mit den Rechtsextremen zusammentun. Denn wer mit denen zusammen auf die Straße geht, akzeptiert sie, toleriert sie.
Die meiste Zeit verstehe ich die Welt nicht.
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