Ich liebe diese Tage zwischen den Jahren, also zwischen Weihnachten und Neujahr. Es ist so viel Zeit für alles und nichts. Für alte Freunde und neue Vorhaben.
Da ich Weihnachten dieses Jahr nicht in der Heimat gefeiert habe, aber das fast schon traditionelle Treffen mit ehemaligen Schulfreundinnen wieder stattfand, bin ich mit meinen Eltern nach Weihnachten nach Hause gefahren. Abends ging es dann zum besagten Treffen und es war sehr schön! Bei leckerem Abendbrot gab's viele Neuigkeiten, alte Geschichten und Pläne für die Zukunft zu hören. Thema Nummer 1 waren natürlich Kinder, denn ein Schulfreundin ist vor kurzem Mama (von Paul! :-)) geworden und eine andere steht kurz davor. Abgefahren, dass wir, die wir vor gar nicht allzu langer Zeit (so kommt es mir jedenfalls vor, aber es sind ja doch schon fast zehn Jahre) zusammen über den Heftern hingen und für's Abi gelernt haben, jetzt solche Themen bereden. Aber die Zeit steht nicht still und irgendwann kommt eben nach dem Schulalltag und dem Studentendasein der nächste Abschnitt. Zum Glück aber nicht für alle gleich die Familiengründung :-) Es ist witzig, wie viele verschiedene Meinungen darüber da bei uns zusammengekommen sind, obwohl wir doch nur zu sechst waren. Von "Kinder? Nee, lass gut sein." über "Meine Eltern nerven mich, seitdem wir verheiratet sind, so sehr damit, dass meine Abneigung dagegen immer mehr wächst, obwohl ich früher eigentlich schon vorhatte, irgendwann ein Kind zu bekommen." bis "Ja, irgendwann mal, aber im Moment bin ich froh, wenn ich meine kleine Nichte nach einem Tag wieder abgeben kann."
Nachdem der Abend mit dem Treffen eigentlich schon sehr gut ausgefüllt war, bin ich danach nichtsdestotrotz mit einer Freundin noch auf eine Geburtstagsfeier gegangen, um noch dem Rest der Leute aus der Heimat einen Besuch abzustatten :-) Ein Kumpel hat seinen dreißigsten Geburtstag reingefeiert. Wir sind natürlich erst ein paar Minuten vor zwölf angekommen und befürchteten schon, mitten in die Gratulationszeremonie einzufallen. War dann aber zum Glück doch noch ein bisschen Luft und wir konnten uns fast unbemerkt unter die Feiernden mischen. Da ich mal ohne den Freund unterwegs war, dachte ich, könnte ich mal wieder ein bisschen mehr trinken und Spaß haben, denn er macht sich sonst immer über mich lustig, wenn ich angetrunken oder betrunken bin. Ging aber irgendwie nicht so auf, mein Plan... Ich hab getrunken und getrunken und erzählt und getrunken und getanzt und getrunken und gelacht und getrunken und auch wirklich sehr viel Spaß gehabt und getrunken, aber das Besoffensein stellte sich nicht ein. Auch egal! So ging es mir am nächsten Tag wenigstens immer noch gut :-) Natürlich erst, nachdem ich so lange geschlafen hatte, wie lange nicht mehr. Aber ich war ja auch so lange feiern wie lange nicht mehr!
Am Nachmittag habe ich dann noch Tante Hilde besucht. Nach zahlreichen erfolglosen Versuchen, sie zu erreichen, und vielen Sorgen, was ihr zugestoßen sein könnte, hat das doch noch geklappt. Es stellte sich heraus, dass sie langsamer geworden ist und nicht so schnell zum Telefon kam. Aber mit 96 Jahren ist das OK und jetzt weiß ich ja, dass ich es mindestens zwei Minuten klingeln lassen muss. Neulich ist sie gestürzt und hatte großes Glück, dass fast nichts passiert ist und sie noch zum Telefon gekommen ist, um ihren Pflegedienst anzurufen. Ich denke, ich werde ihr mal ein Hausnotruf-Dingsda vorschlagen; falls sie mal nicht mehr zum Telefon kommen sollte, hätte sie dann so einen Notfall-Piepser um den Hals oder am Armgelenk. Das wäre doch sehr beruhigend.
Am nächsten Tag sind die Eltern und ich dann nach Magdeburg gefahren. Dort war noch Weihnachtsmarkt. Den Bruder haben wir leider nicht angetroffen. Von dort bin ich dann mit dem Zug durch die verschneite, sonnenbeschienene Winterlandschaft nach Leipzig zurückgefahren. Das war schön! Mehr hatte ich allerdings nicht vom Schnee, denn lange durchgehalten hat er ja nicht. Bowlen gegangen sind wir noch, aber das war eine ziemlich schlechte Runde. Reden wir lieber nicht weiter darübe ;-)
Und dann ging es ja am darauffolgenden Tag schon los ins Silvester-Abenteuer. Und abenteuerlich war es allemal! Aber dazu beim nächsten Mal mehr.
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